Kraft erhalten. Belastung lindern. Leben erleichtern.
1. Typische Symptome: Die Beschwerden entwickeln sich häufig schleichend: Es kommt zu Muskelschwäche – insbesondere in den Beinen oder Schultern – sowie zu rascher Erschöpfbarkeit, Muskelkrämpfen, Zittern oder Muskelschmerzen. In manchen Fällen treten sichtbare Muskelschwund (Atrophie) oder Muskelverhärtungen auf. Auch das Treppensteigen, Heben von Gegenständen oder Aufstehen vom Stuhl kann zunehmend schwerfallen. Einige Formen betreffen die Atem- oder Schluckmuskulatur und erfordern besondere Aufmerksamkeit. 2. Muskelerkrankungen im Alltag: Die Einschränkungen wirken sich oft auf den gesamten Alltag aus: Die Leistungsfähigkeit im Beruf sinkt, Wege werden kürzer, Tätigkeiten mühsamer. Patient:innen berichten, dass sie öfter stolpern, häufiger Pausen brauchen oder Tätigkeiten ganz vermeiden. In vielen Fällen fühlen sich Betroffene allein gelassen, da die Beschwerden nicht immer sichtbar sind – aber im Alltag stark belasten. 3. Mögliche Ursachen: Muskelerkrankungen können angeboren oder erworben sein. Zu den häufigen erworbenen Ursachen zählen entzündliche Erkrankungen wie Polymyositis oder Einschlusskörpermyositis, Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Statine), hormonelle Störungen (z. B. Schilddrüsenfehlfunktionen), Autoimmunerkrankungen oder chronische Infektionen. Auch seltene Stoffwechselstörungen oder genetische Veränderungen können zugrunde liegen. In jedem Fall ist eine gezielte Diagnostik wichtig, um die Ursache zu erkennen und richtig zu behandeln. | 4. Unsere Herangehensweise: In unserer neurologischen Praxis nehmen wir uns Zeit für eine umfassende Abklärung. Neben einer ausführlichen Anamnese und körperlich-neurologischen Untersuchung gehören spezielle Blutuntersuchungen (z. B. Muskelenzyme, Autoantikörper), Elektromyografie (EMG) und Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) sowie ggf. Bildgebung oder Muskelbiopsien zur Diagnostik. Wir arbeiten eng mit Speziallaboren und muskelmedizinischen Zentren zusammen. Auf dieser Basis entwickeln wir gemeinsam ein individuelles Behandlungskonzept – medikamentös, physiotherapeutisch und beratend. 5. Wann sollte man zum Neurologen gehen: Wenn Sie über längere Zeit an ungeklärter Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Krämpfen oder erhöhter Erschöpfbarkeit leiden, ist eine neurologische Untersuchung ratsam. Auch bei familiärer Häufung von Muskelerkrankungen oder unerklärlichem Leistungsabfall lohnt sich die frühzeitige Abklärung. |