Kraft finden. Sicherheit spüren. Alltag meistern.
1. Typische Symptome: Zu den häufigsten Beschwerden zählen Zittern (Tremor), Muskelverlangsamung (Bradykinese), Steifheit (Rigor), Haltungsinstabilität, unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesien, Dystonien), Gangunsicherheit, Koordinationsprobleme und Gleichgewichtsstörungen. Auch feine Alltagsbewegungen – wie Schreiben, Knöpfen oder Gehen – können stark beeinträchtigt sein. Zusätzlich können Riechstörungen oder Veränderungen des unwillkürlichen (autonomen) Nervensystems auftreten. 2. Beschreibung im Alltag: Bewegungsstörungen wirken sich häufig auf viele Bereiche des täglichen Lebens aus: Das Ankleiden dauert länger, das Halten von Besteck fällt schwer oder das Gehen wird unsicher. Häufig berichten Betroffene von Angst vor Stürzen, Unsicherheit in der Öffentlichkeit oder zunehmender sozialer Isolation. Auch Sprache und Mimik können betroffen sein – etwa bei Parkinson – was zu Missverständnissen oder Rückzug führen kann. 3. Mögliche Ursachen: Häufigste Ursache ist Morbus Parkinson – eine chronische Erkrankung mit Dopaminmangel im Gehirn. Daneben gibt es viele andere Parkinson-Syndrome, sogenannte atypische Parkinsonismen (z. B. MSA, PSP, CBD). Weitere Ursachen sind genetische Bewegungsstörungen, Dystonien, Tremorerkrankungen (z. B. essentieller Tremor), choreatische Erkrankungen (z. B. Chorea Huntington), Kleinhirnerkrankungen (Ataxien), Tics sowie funktionelle Bewegungsstörungen. Auch Medikamente, Schlaganfälle, Tumoren oder Stoffwechselstörungen können das Bewegungsverhalten beeinflussen. | 4. Unsere Herangehensweise: Wir bieten eine umfassende Abklärung bei Bewegungsstörungen an – mit detaillierter neurologischer Untersuchung, Videoanalyse, ggf. neuropsychologischer Begleitdiagnostik, bildgebenden Verfahren (MRT, ggf. DaTSCAN) und Labordiagnostik. Gemeinsam besprechen wir mögliche Therapien: medikamentös, physiotherapeutisch, ergotherapeutisch oder – in Einzelfällen – operative Verfahren wie die Tiefe Hirnstimulation. Wir arbeiten eng mit spezialisierten Zentren und Bewegungsambulanzen zusammen und begleiten Sie langfristig. 5. Wann sollte man zum Neurologen gehen: Wenn Bewegungen sich verändern – sei es durch Zittern, Steifheit, Unsicherheit oder unwillkürliche Bewegungen – ist eine frühzeitige neurologische Abklärung entscheidend. Viele Bewegungsstörungen lassen sich heute gut behandeln oder zumindest verlangsamen. Je früher die Ursache erkannt wird, desto besser lässt sich der Alltag aktiv gestalten. 6. RED FLAGS: Bei Bewegungsstörungen handelt es sich in der Regel um chronisch verlaufende Erkrankungen, die sich langsam entwickeln. In bestimmten Fällen können die Symptome jedoch plötzlich oder in kurzer Zeit massiv zunehmen. In solchen Situationen ist eine sofortige medizinische Abklärung erforderlich. Warnzeichen – sogenannte „Red Flags“ – weisen darauf hin, dass eine ernsthafte oder sogar lebensbedrohliche Ursache vorliegen könnte. Dazu gehören plötzlich auftretende Lähmungen oder Gangunsicherheiten, insbesondere wenn sie einseitig auftreten, sowie unerklärliche Stürze, die mit Kopfschmerzen, Schwindel oder Bewusstseinsveränderungen einhergehen. Auch unwillkürliche, ruckartige Bewegungen, eine ausgeprägte Muskelsteifigkeit in Kombination mit Fieber oder Bewusstseinseintrübung sowie Schluckstörungen, verwaschene Sprache oder Luftnot gelten als ernstzunehmende Warnzeichen. Besonders alarmierend ist ein rascher Symptombeginn oder eine spürbare Verschlechterung innerhalb weniger Tage bis Wochen – etwa im Rahmen entzündlicher Erkrankungen, Schlaganfällen, Tumoren oder atypischer Parkinson-Syndrome. In all diesen Fällen gilt: Zögern Sie nicht und holen Sie umgehend ärztliche Hilfe – im Zweifel über den Notruf 112. Je früher die Ursache erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, Folgeschäden zu vermeiden. |
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