NEUROLOGIE MIT HERZ
Modern. Ganzheitlich. Einfühlsam.


Was ist die WURS-k? Die Kurzform der Wender-Utah-Rating-Skala, kurz WURS-k, ist ein Fragebogen, der Erwachsenen dabei hilft, ihr Verhalten und Erleben in der Kindheit rückblickend einzuschätzen. Sie wurde entwickelt, um Hinweise auf eine mögliche Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) aus der Kindheit zu erfassen, die bis ins Erwachsenenalter fortbestehen kann. Viele Erwachsene bemerken erst im späteren Leben, dass sie schon als Kinder unruhig, impulsiv oder leicht ablenkbar waren. Die WURS-k ermöglicht es, diese Erinnerungen in strukturierter Form zu bewerten.

Was wird mit dem Fragebogen erfasst? Der Fragebogen erfasst typische Verhaltensweisen, die bei Kindern mit ADHS häufig vorkommen. Dabei geht es nicht um einzelne Situationen, sondern um über längere Zeiträume bestehende Merkmale. Abgefragt werden zum Beispiel Unruhe, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Schwierigkeiten, Aufgaben zu Ende zu bringen. Auch emotionale Aspekte wie Frustrationstoleranz, Vergesslichkeit oder ein wechselhaftes Selbstbild spielen eine Rolle. Die WURS-k betrachtet also nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch das emotionale Erleben und die Selbststeuerung im Kindesalter.

Wie wird die WURS-k beantwortet? Sie bewerten jede Aussage auf einer Skala von „trifft gar nicht zu“ bis „trifft völlig zu“. Es geht dabei ausschließlich um Ihre eigene Erinnerung oder um das, was Ihnen über Ihr Verhalten als Kind berichtet wurde. Die Bearbeitung dauert in der Regel nicht länger als zehn Minuten und kann ohne Vorbereitung erfolgen. Wichtig ist, dass Sie spontan antworten und sich nicht zu sehr bemühen, „richtig“ zu liegen. Es gibt keine falschen Antworten – nur Ihre persönliche Einschätzung zählt.

Was sagt das Ergebnis aus? Die einzelnen Antworten werden zu einem Gesamtwert zusammengefasst. Liegt dieser über einem bestimmten Grenzwert, spricht das für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass in der Kindheit ADHS-typische Merkmale bestanden haben. Das Ergebnis allein stellt jedoch keine Diagnose dar. Es dient vielmehr als Anhaltspunkt und Gesprächsgrundlage für die ärztliche oder psychologische Beurteilung. Nur durch das Zusammenspiel von Fragebögen, Anamnese, klinischer Einschätzung und gegebenenfalls weiteren Tests kann eine sichere Diagnose gestellt werden.

Warum ist diese Rückschau wichtig? ADHS verändert sich im Verlauf des Lebens. Viele Erwachsene, die heute Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit, Organisation, Stimmung oder Impulsivität haben, zeigen nicht mehr die typische Hyperaktivität aus der Kindheit. Die retrospektive Einschätzung hilft dabei, diese Entwicklung besser zu verstehen. Sie ermöglicht, Zusammenhänge zwischen früherem Verhalten und heutigen Herausforderungen zu erkennen und gegebenenfalls passende therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

Was geschieht mit den Angaben? Ihre Antworten werden vertraulich behandelt und ausschließlich im Rahmen der medizinischen oder psychologischen Diagnostik verwendet. Die Ergebnisse dienen dazu, Ihr persönliches Profil besser einzuordnen und gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über mögliche nächste Schritte zu sprechen.

Was bedeutet das für Sie? Wenn der Fragebogen auf eine mögliche ADHS in der Kindheit hinweist, heißt das nicht, dass Sie krank sind oder etwas falsch gemacht haben. Es bedeutet lediglich, dass bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensmuster erklärbar werden. Das Wissen um die eigene Geschichte kann helfen, die Gegenwart besser zu verstehen und den Alltag gezielter zu gestalten.

Hier können Sie die Kurzform der Wender-Utah-Rating-Skala (WURS-k) herunterladen oder in unserer Online-Rezeption im Formularbereich unter "ADHS - WURS-k – Kurzform der Wender-Utah-Rating-Skala" digital ausfüllen und uns zur Auswertung zusenden.