NEUROLOGIE MIT HERZ
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Ihr Patientenratgeber

Was ist das Medikament? Curcumin ist ein natürlicher Wirkstoff aus der Wurzel der Curcuma-Pflanze (Gelbwurz), die zur Familie der Ingwergewächse gehört. Es handelt sich um den gelb-orangen Farbstoff, der auch als Hauptbestandteil von Kurkuma in der Küche verwendet wird. In der Medizin wird Curcumin wegen seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften eingesetzt. Der Wirkstoff hilft, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und Entzündungsprozesse im Körper zu regulieren.

Wie wirkt das Medikament? Curcumin beeinflusst verschiedene biochemische Signalwege im Körper, die an Entzündungen und Zellschäden beteiligt sind. Es hemmt entzündungsfördernde Botenstoffe wie TNF-α, Interleukin-6 oder COX-2 und neutralisiert freie Radikale, die für Zellalterung und Gewebeschädigungen verantwortlich sind. Außerdem fördert Curcumin die Aktivität körpereigener Antioxidantien, was die Zellen zusätzlich schützt. Durch diese kombinierte Wirkung kann Curcumin Schmerzen und Entzündungen lindern und möglicherweise auch neuroprotektive Effekte entfalten, also Nervenzellen vor schädigenden Prozessen bewahren.

Wann wird das Medikament eingesetzt? Curcumin wird vor allem als unterstützende Therapie bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Arthrose, rheumatoider Arthritis oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt. Zudem wird es häufig ergänzend angewendet bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson sowie zur allgemeinen Prävention von oxidativem Stress.
In der neurologischen Praxis in Willich kann Curcumin unterstützend bei Patienten mit chronischen Nervenschmerzen, Entzündungen oder neurodegenerativen Erkrankungen empfohlen werden, wenn eine pflanzliche und gut verträgliche Zusatztherapie gewünscht ist.

Wie wird das Medikament eingenommen? Curcumin ist in Form von Kapseln oder Tabletten erhältlich. Die übliche Dosierung liegt je nach Präparat zwischen 500 mg und 2000 mg pro Tag. Da Curcumin fettlöslich ist, sollte es zu einer Mahlzeit eingenommen werden, am besten mit etwas Fett, damit der Körper es besser aufnehmen kann. Es gibt spezielle Präparate, die die Aufnahme im Körper verbessern, etwa durch Piperin (einen Wirkstoff aus schwarzem Pfeffer) oder durch Phospholipid- oder Nanopartikel-Formulierungen. Diese sollten bevorzugt verwendet werden, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Die Einnahme sollte regelmäßig erfolgen, da sich die Wirkung erst nach mehreren Wochen aufbauen kann.

Welche Handelsnamen und Präparate gibt es? Curcumin ist in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Arzneimittel erhältlich. Bekannte Präparate sind Curcumin C3 Complex®, Meriva® und Theracurmin®.´Die Unterschiede liegen vor allem in der Bioverfügbarkeit – also darin, wie gut der Wirkstoff vom Körper aufgenommen wird. Hochwertige Präparate kombinieren Curcumin mit anderen Stoffen, um die Aufnahme und Wirkung zu verbessern.

Welche Nebenwirkungen können auftreten? Curcumin wird in der Regel gut vertragen, auch bei längerer Einnahme. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten. Häufig sind leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen oder Durchfall. Gelegentlich können Kopfschmerzen oder Hautreaktionen vorkommen. Selten führt Curcumin zu einer Reizung der Gallenblase, insbesondere bei Menschen mit Gallensteinen oder Gallengangsverengung. In sehr hohen Dosierungen über längere Zeiträume können sich gelegentlich Leberwerte verändern, weshalb eine ärztliche Kontrolle sinnvoll ist.

Wer sollte das Medikament nicht einnehmen? Curcumin sollte nicht eingenommen werden, wenn eine Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Curcuma oder verwandte Pflanzen besteht. Patienten mit Gallensteinen, Gallenwegserkrankungen oder Leberfunktionsstörungen sollten Curcumin nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen, da der Wirkstoff die Gallenproduktion anregen kann. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit wird eine Einnahme nur nach ärztlicher Beratung empfohlen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen gelten vor Beginn der Therapie? Vor Beginn der Einnahme sollte geprüft werden, ob Vorerkrankungen der Leber oder Gallenwege vorliegen oder andere Medikamente eingenommen werden, die Wechselwirkungen verursachen könnten.
In unserer neurologischen Praxis in Willich besprechen wir mit Ihnen individuell, ob Curcumin zu Ihrer bestehenden Behandlung passt, und empfehlen nur Präparate mit gesicherter Qualität und geprüfter Zusammensetzung.

Welche Wechselwirkungen sind möglich? Curcumin kann die Wirkung bestimmter Medikamente verstärken oder abschwächen. Es kann die Wirkung von Blutverdünnern (z. B. Warfarin, Marcumar®, ASS) verstärken und dadurch das Risiko von Blutungen erhöhen. Auch die Wirkung von Antidiabetika kann beeinflusst werden, sodass der Blutzucker stärker sinkt. Da Curcumin Enzyme der Leber (Cytochrom P450) hemmen kann, kann es die Abbaugeschwindigkeit anderer Medikamente verändern. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, informieren Sie bitte Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, bevor Sie Curcumin einnehmen.

Wie wird die Behandlung überwacht? Da Curcumin kein verschreibungspflichtiges Medikament ist, liegt die Verantwortung für die regelmäßige Einnahme beim Patienten. Dennoch sollte die Behandlung ärztlich begleitet werden, insbesondere bei chronischen Erkrankungen oder gleichzeitiger Medikamenteneinnahme. Empfohlen wird, in größeren Abständen die Leber- und Nierenwerte kontrollieren zu lassen. Wenn Sie Blutverdünner einnehmen, sollten auch die Gerinnungswerte (INR) regelmäßig überprüft werden.

Welche Alternativen gibt es?
Alternativen zu Curcumin sind andere pflanzliche Antioxidantien und entzündungshemmende Substanzen, wie Resveratrol, Omega-3-Fettsäuren, Quercetin oder Grüntee-Extrakte. Auch schulmedizinische Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) oder Kortisonpräparate können Entzündungen wirksam reduzieren, haben jedoch ein anderes Nebenwirkungsprofil. Curcumin eignet sich besonders für Patienten, die eine gut verträgliche und natürliche Ergänzung zu ihrer bestehenden Therapie suchen.

Welche Risiken sind bekannt? Schwerwiegende Risiken sind bei Curcumin selten. In sehr hohen Dosen oder bei langfristiger Einnahme kann es zu Magenreizungen, Gallenbeschwerden oder Leberwerterhöhungen kommen. Ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern. Bei hochwertigen Präparaten in therapeutisch empfohlener Dosierung gilt Curcumin jedoch als sicher und gut verträglich.

Wie ist die Prognose unter Therapie? Viele Patienten berichten über eine spürbare Linderung von Entzündungen, Gelenkbeschwerden oder Magen-Darm-Problemen nach mehrwöchiger Einnahme. Auch bei chronischen Erkrankungen kann Curcumin dazu beitragen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität zu verbessern. Die Wirkung entfaltet sich in der Regel langsam, dafür nachhaltig – eine regelmäßige Einnahme ist entscheidend.

Was ist bei der Langzeitbehandlung zu beachten? Curcumin kann über längere Zeit eingenommen werden, solange es gut vertragen wird und regelmäßig ärztlich überwacht wird. Bei Langzeitanwendung sind Kontrollen der Leberwerte sinnvoll. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und eine regelmäßige Einnahme zu den Mahlzeiten.

Fazit: Curcumin ist ein natürlicher, gut verträglicher Wirkstoff, der bei chronisch-entzündlichen und degenerativen Erkrankungen eine wertvolle Unterstützung leisten kann. Er wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und schützend auf die Zellen – auch im Nervensystem. In der neurologischen Praxis Willich beraten wir Sie gern, ob Curcumin für Sie eine geeignete Ergänzung Ihrer bestehenden Behandlung darstellt, und begleiten Sie sicher durch die Therapie.

Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.