Valaciclovir wird zur Behandlung von Virusinfektionen eingesetzt, die durch Herpesviren verursacht werden. Dazu gehören Lippenherpes, Genitalherpes und Gürtelrose (Herpes zoster). In unserer neurologischen Praxis wird es häufig bei Patientinnen und Patienten mit Gürtelrose oder Zoster-bedingten Nervenschmerzen (z. B. im Gesicht oder an den Extremitäten) angewendet. Es hilft, die Virusvermehrung zu stoppen und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Wie wirkt das Medikament?
Was muss ich beachten?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Valaciclovir wird in der Regel gut vertragen. Gelegentlich können Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchbeschwerden oder Müdigkeit auftreten. Diese Symptome sind meist leicht und verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Sehr selten kann es zu Verwirrtheit, Halluzinationen, Krampfanfällen oder einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kommen – besonders bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr oder bestehenden Vorerkrankungen.
Wann sollte ich sofort Kontakt zu meiner Ärztin oder meinem Arzt aufnehmen?
Wenn Sie bemerken, dass Sie deutlich weniger Urin ausscheiden, sich verwirrt fühlen, Krampfanfälle auftreten oder Sie allergische Reaktionen wie Atemnot oder Schwellungen im Gesicht entwickeln, wenden Sie sich bitte an unsere Praxis oder suchen außerhalb unserer Sprechzeiten sofort ärztliche Hilfe auf. Diese Reaktionen sind selten, erfordern aber rasches Handeln.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
Ja, bestimmte Medikamente können die Wirkung oder Verträglichkeit von Valaciclovir beeinflussen. Dazu gehören z. B. Probenecid, Cimetidin oder Arzneimittel, die die Nierenfunktion beeinträchtigen können (z. B. Ciclosporin, Tacrolimus, einige Schmerzmittel). Bitte informieren Sie uns über alle Medikamente, die Sie einnehmen – auch über freiverkäufliche Präparate oder pflanzliche Mittel. So können wir mögliche Wechselwirkungen vermeiden.
Wie begleiten wir Ihre Behandlung in unserer Praxis?
Wir begleiten Ihre Behandlung engmaschig. Bei akuter Gürtelrose oder wiederkehrenden Herpesinfektionen legen wir mit Ihnen gemeinsam den optimalen Behandlungszeitpunkt fest und überwachen den Verlauf. Wir kontrollieren regelmäßig Ihre Nierenwerte, beraten Sie zur Schmerztherapie bei Zoster-bedingten Nervenschmerzen und passen die Dosierung bei Bedarf an. Bei häufigen Rückfällen besprechen wir auch vorbeugende Strategien, um zukünftige Ausbrüche zu vermeiden. Ziel ist es, die Infektion sicher zu behandeln und mögliche Spätfolgen zu verhindern.
Die Inhalte (Stand 10/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an unsere Praxis oder den ärztlichen Notdienst.