Wofür wird dieses Medikament eingesetzt? Oxycodon/Naloxon (z. B. Targin®) wird zur Behandlung von stärkeren chronischen Schmerzen eingesetzt, wenn andere Medikamente nicht ausreichend helfen. Dazu zählen auch die Nervenschmerzen, die nach einer Gürtelrose bestehen bleiben können – die sogenannte postherpetische Neuralgie. Ziel der Behandlung ist es, die Schmerzen deutlich zu lindern, den Schlaf und die Lebensqualität zu verbessern und wieder mehr Alltagsaktivität zu ermöglichen. Das Medikament wird in der Regel erst dann eingesetzt, wenn andere Schmerzmittel wie Gabapentin, Pregabalin oder bestimmte Antidepressiva nicht ausreichend wirken oder schlecht vertragen werden.
Wie wirkt Oxycodon/Naloxon?
Wann sollte ich sofort Kontakt zu meiner Ärztin oder meinem Arzt aufnehmen?
Wenn Sie ungewöhnlich schläfrig werden, flach atmen oder Atemnot verspüren, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe suchen. Gleiches gilt bei Anzeichen einer allergischen Reaktion, plötzlicher Verwirrtheit oder starken Bauchschmerzen mit ausbleibendem Stuhlgang. Bei Fieber, Unruhe, Muskelzuckungen oder starkem Schwitzen könnte in seltenen Fällen ein sogenanntes Serotonin-Syndrom vorliegen – besonders, wenn Sie gleichzeitig andere Medikamente wie Antidepressiva einnehmen. In diesen Fällen muss die Behandlung sofort überprüft werden.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
Ja, Oxycodon/Naloxon kann mit anderen Medikamenten wechselwirken. Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Antidepressiva oder Alkohol können die Wirkung auf das zentrale Nervensystem verstärken und das Risiko einer Atemdepression erhöhen. Bestimmte Antibiotika, Antimykotika oder Antiepileptika beeinflussen den Abbau des Wirkstoffs in der Leber, wodurch die Wirkung stärker oder schwächer werden kann. Bitte informieren Sie Ihr Praxisteam über alle Medikamente, die Sie einnehmen – auch über frei verkäufliche Präparate oder pflanzliche Mittel.
Wie begleiten wir Ihre Behandlung in unserer Praxis?
In unserer neurologischen Praxis wird die Therapie mit Oxycodon/Naloxon stets engmaschig begleitet. Wir kontrollieren regelmäßig Ihre Schmerzintensität, Ihr Allgemeinbefinden, mögliche Nebenwirkungen und Ihre Organfunktionen. Dosisänderungen werden schrittweise vorgenommen und immer mit Ihnen besprochen. Falls Sie über Müdigkeit, Übelkeit oder andere Beschwerden berichten, passen wir die Behandlung entsprechend an. Auch die Beendigung der Therapie erfolgt kontrolliert, da ein plötzliches Absetzen Entzugssymptome auslösen kann. Unser Ziel ist es, Ihre Schmerzen wirksam zu lindern und gleichzeitig die Sicherheit der Therapie zu gewährleisten.
Die Inhalte (Stand 10/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an unsere Praxis oder den ärztlichen Notdienst.