Wofür wird dieses Medikament eingesetzt? Gabapentin wird in unserer neurologischen Praxis zur Behandlung von Nervenschmerzen nach einer Gürtelrose eingesetzt. Manche Patientinnen und Patienten leiden nach Abheilen des Ausschlags unter brennenden, ziehenden oder stechenden Schmerzen im betroffenen Hautgebiet – diese sogenannte postherpetische Neuralgie kann über Wochen bis Monate andauern. Gabapentin hilft, diese Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Es wirkt nicht gegen das Virus selbst, sondern gegen die Fehlaktivität der Nerven.
Wie wirkt Amitriptylin?
Das Medikament verstärkt körpereigene schmerzlindernde Bahnen im Rückenmark und Gehirn, indem es die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin länger wirksam lässt. Zusätzlich wirkt es leicht beruhigend, was nachts zu besserem Schlaf führt. Die Wirkung gegen Schmerzen setzt oft nach 1–2 Wochen ein.
Wie nehme ich es richtig ein?
Wir beginnen niedrig und abends: meist 10–25 mg vor dem Schlafengehen. Wenn Sie es gut vertragen, steigern wir alle paar Tage in kleinen Schritten, bis Ihre Schmerzen ausreichend gelindert sind (oft 25–75 mg täglich). Nehmen Sie die Tablette möglichst regelmäßig und setzen Sie das Medikament nicht plötzlich ab – wir planen das Ausschleichen gemeinsam.
Was muss ich beachten?
Zu Beginn können Mundtrockenheit, Müdigkeit, gelegentlich Schwindel oder Verstopfung auftreten. Stehen Sie langsam auf, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Teilen Sie uns bitte mit, welche anderen Medikamente Sie einnehmen – vor allem Benzodiazepine, Opioide, Schlafmittel oder Mittel gegen Depressionen, da es hier Wechselwirkungen geben kann. Bei Herzproblemen, grünem Star (Engwinkelglaukom), Prostatabeschwerden oder Harnverhalt besprechen wir die Therapie besonders sorgfältig.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Häufig: Mundtrockenheit, Schläfrigkeit, Gewichtszunahme, Verstopfung. Gelegentlich: Schwindel beim Aufstehen, verschwommenes Sehen, Herzklopfen. Selten: Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle oder Leberwert-Anstieg. Die meisten Nebenwirkungen lassen sich durch langsames Steigern und abendliche Einnahme gut begrenzen.
Wann sollte ich sofort Kontakt aufnehmen?
Bitte melden Sie sich umgehend bei Herzstolpern, Ohnmacht, starker Verwirrtheit / Harnverhalt / Fieber (Anzeichen einer anticholinergen Reaktion) oder wenn depressive Gedanken neu auftreten oder sich verstärken. In solchen Fällen passen wir die Behandlung sofort an.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
Ja. Beruhigende Medikamente und Alkohol verstärken die Müdigkeit. Bestimmte Antidepressiva können den Amitriptylin-Spiegel erhöhen. Eine gleichzeitige Einnahme mit MAO-Hemmern ist verboten (Abstand mindestens 14 Tage). Bringen Sie uns bitte Ihre aktuelle Medikamentenliste mit – auch pflanzliche Mittel und frei verkäufliche Präparate.
Wie begleiten wir Ihre Behandlung in unserer Praxis?
Vor Start prüfen wir Ihre Arzneimittel-Liste und erstellen bei Bedarf ein EKG. Während der Aufdosierung sehen wir uns frühzeitig wieder, um Wirkung und Verträglichkeit zu prüfen, den Blutdruck zu kontrollieren und ggf. die Dosis anzupassen. Später genügen meist Kontrollen alle 4–12 Wochen. Unser Ziel ist eine spürbare Schmerzlinderung, besserer Schlaf und möglichst wenige Nebenwirkungen.
Wie lange dauert die Behandlung und was kommt danach?
Die Behandlungsdauer ist individuell. Häufig wird Amitriptylin über Wochen bis Monate eingesetzt. Wenn die Schmerzen stabil rückläufig sind, reduzieren wir langsam in kleinen Schritten, um Rückfälle und Absetzbeschwerden zu vermeiden.
Die Inhalte (Stand 10/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an unsere Praxis oder den ärztlichen Notdienst.