Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Zolmitriptan / Triptane (PPI)
Wofür eingesetzt (Indikation): Zolmitriptan gehört ebenfalls zur Gruppe der Triptane und wird zur Akuttherapie von Migräneanfällen eingesetzt. Es bindet an bestimmte Serotoninrezeptoren (5-HT1B/1D) im Gehirn, verengt dadurch die erweiterten Blutgefäße und hemmt die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen. So klingen die Kopfschmerzen ab, und auch typische Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit bessern sich.
Einnahmehinweise: Zolmitriptan ist in Tabletten- und Schmelztablettenform erhältlich.
- Übliche Startdosis: 2,5 mg zu Beginn des Migräneanfalls.
- Falls die Beschwerden wieder auftreten, kann nach frühestens 2 Stunden eine zweite Dosis eingenommen werden.
- Die maximale Tagesdosis beträgt 10 mg.
- Bei besonders schweren Fällen kann auch eine 5-mg-Tablette als Einzeldosis eingesetzt werden, das Risiko für Nebenwirkungen steigt dann allerdings.
Besonderheiten: Zolmitriptan wirkt zuverlässig und wird oft schon innerhalb von 30–60 Minuten wirksam. Die Schmelztabletten sind praktisch für Patienten, die während der Migräne unter Übelkeit oder Erbrechen leiden, da sie ohne Wasser im Mund zerfallen. Eine zusätzliche Darreichungsform ist das Nasenspray (Zomig® Nasal). Es eignet sich besonders für Patienten, die starke Übelkeit oder Erbrechen haben und Tabletten nicht sicher schlucken können. Das Spray wirkt etwas schneller als Tabletten, kann aber einen bitteren Geschmack oder ein leichtes Brennen in der Nase verursachen.
Wichtige Wechselwirkungen: Zolmitriptan darf nicht zusammen mit anderen Triptanen oder Mutterkornalkaloiden (z. B. Ergotamin) eingenommen werden. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva (SSRI, SNRI, MAO-Hemmer), da ein Serotoninsyndrom auftreten kann. Auch Medikamente, die den Leberstoffwechsel beeinflussen (z. B. bestimmte Antibiotika), können die Wirkung von Zolmitriptan verstärken oder abschwächen.
Kontraindikationen: Zolmitriptan darf nicht eingenommen werden bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwerer koronarer Herzkrankheit in der Vorgeschichte, schweren Durchblutungsstörungen oder unbehandeltem Bluthochdruck sowie bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern.
Häufige Nebenwirkungen: Typisch sind Müdigkeit, Schwindel, Wärme- oder Druckgefühle in Brust, Hals oder Kiefer, Kribbelgefühle sowie gelegentlich Übelkeit. Diese Beschwerden sind meist harmlos und vorübergehend. In seltenen Fällen können jedoch ernste Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen auftreten.
Warnzeichen – sofort ärztlich melden: Starke Brustschmerzen, Atemnot, plötzliche Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen erfordern sofort ärztliche Abklärung.
Zusammenfassung: Zolmitriptan ist ein wirksames und flexibles Akutmedikament gegen Migräne. Es wirkt relativ schnell, ist in Tabletten- und Schmelztablettenform verfügbar und kann auch als Nasenspray angewendet werden. Wie bei allen Triptanen müssen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mögliche Wechselwirkungen berücksichtigt werden.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.