NEUROLOGIE MIT HERZ
PERSÖNLICH. KOMPETENT. EINFÜHLSAM.

Wofür wird Pregabalin eingesetzt? Pregabalin wird bei verschiedenen Arten von Nervenschmerzen angewendet, insbesondere wenn Nerven überempfindlich oder geschädigt sind – zum Beispiel nach einer Gürtelrose oder bei Diabetes. In unserer neurologischen Praxis setzen wir Pregabalin auch bei Trigeminusneuralgie ein, also bei blitzartig einschießenden Gesichtsschmerzen, wenn klassische Medikamente wie Carbamazepin oder Oxcarbazepin nicht ausreichend wirken oder schlecht vertragen werden.

Wie wirkt Pregabalin?
Pregabalin wirkt direkt im Nervensystem. Es sorgt dafür, dass überaktive Nervenzellen „beruhigt“ werden, indem es den Einstrom bestimmter Kalziumionen hemmt. Dadurch werden weniger Schmerzsignale an das Gehirn weitergegeben. Der Schmerzreiz bleibt also gewissermaßen „unterdrückt“. Das Medikament beeinflusst keine Stimmung und wirkt nicht wie klassische Schmerzmittel, sondern gezielt auf die Schmerzweiterleitung in den Nerven.

Wie wird Pregabalin eingenommen?

Pregabalin wird in der Regel ein- bis dreimal täglich eingenommen, meist als Kapsel. Die Behandlung beginnt mit einer niedrigen Dosis, die dann schrittweise erhöht wird, bis eine gute Wirkung erreicht ist. Wichtig ist, das Medikament regelmäßig einzunehmen – nicht nur bei akuten Schmerzattacken. Es kann unabhängig von den Mahlzeiten genommen werden. Setzen Sie Pregabalin niemals plötzlich ab, sondern nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt, da es sonst zu Absetzerscheinungen kommen kann.

Wann und wie schnell wirkt Pregabalin?

Viele Patienten spüren bereits nach wenigen Tagen eine Linderung der Schmerzen. Die volle Wirkung kann jedoch bis zu zwei Wochen dauern. Zusätzlich berichten viele Patienten über besseren Schlaf und eine allgemeine Beruhigung des Schmerzempfindens.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Häufige Nebenwirkungen sind Schwindel, Müdigkeit, Mundtrockenheit oder leichtes Anschwellen der Beine. Manche Patienten nehmen etwas an Gewicht zu. Diese Effekte sind meist mild und bessern sich im Verlauf. Sollten Sie sich benommen fühlen oder Gleichgewichtsstörungen bemerken, informieren Sie uns bitte. Sehr selten können allergische Reaktionen, Verwirrtheit oder ungewollte Muskelzuckungen auftreten – in solchen Fällen setzen Sie sich umgehend mit uns in Verbindung.


Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?

Pregabalin verträgt sich in der Regel gut mit anderen Medikamenten, da es in der Leber kaum verstoffwechselt wird. Wenn Sie jedoch Beruhigungsmittel, Schlafmittel oder starke Schmerzmittel einnehmen, kann sich die müde machende Wirkung verstärken. Alkohol sollte nur in kleinen Mengen konsumiert werden, da er die Wirkung verstärken kann.


Muss etwas regelmäßig kontrolliert werden?

Ja. Besonders wichtig ist die Kontrolle der Nierenfunktion, da Pregabalin über die Nieren ausgeschieden wird. Außerdem achten wir in der Praxis auf mögliche Gewichtszunahme und Anzeichen übermäßiger Schläfrigkeit. Wenn Sie an Diabetes oder Herzschwäche leiden, besprechen wir gemeinsam, wie wir Nebenwirkungen früh erkennen und vermeiden können.

Was passiert, wenn Pregabalin nicht hilft?

Wenn Pregabalin keine ausreichende Wirkung zeigt, kann es mit anderen Medikamenten kombiniert oder durch ein alternatives Mittel ersetzt werden, zum Beispiel durch Gabapentin, Lamotrigin oder ein trizyklisches Antidepressivum wie Amitriptylin. Wir entscheiden das individuell nach Verträglichkeit, Wirkung und Lebensumständen.



Die Inhalte (Stand 10/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an unsere Praxis oder den ärztlichen Notdienst.