Was ist Gabapentin und wann wird es eingesetzt? Gabapentin ist ein Medikament aus der Gruppe der Antikonvulsiva, das ursprünglich zur Behandlung von Epilepsien entwickelt wurde. In der neurologischen Praxis wird es heute vor allem zur Behandlung von Nervenschmerzen eingesetzt, also Schmerzen, die durch eine Schädigung oder Fehlfunktion von Nerven entstehen. Hierzu zählt auch die Trigeminusneuralgie, eine Erkrankung, die durch plötzlich einschießende, heftige Gesichtsschmerzen gekennzeichnet ist. Gabapentin wird in der Regel dann eingesetzt, wenn die bewährten Erstlinientherapien, wie Carbamazepin oder Oxcarbazepin, nicht ausreichend wirksam sind oder aufgrund von Nebenwirkungen nicht vertragen werden. Es stellt damit eine wirksame und gut verträgliche Alternative dar, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit Begleiterkrankungen oder höherem Lebensalter.
Wie wirkt Gabapentin?
Wie wird Gabapentin eingenommen?
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Worauf sollte während der Behandlung geachtet werden?
Während der Therapie wird die Nierenfunktion regelmäßig kontrolliert, da Gabapentin unverändert über die Nieren ausgeschieden wird. Besonders bei älteren Patientinnen und Patienten ist diese Überwachung wichtig. Auch die Wirksamkeit der Schmerztherapie und mögliche Nebenwirkungen werden im Verlauf regelmäßig beurteilt. Patientinnen und Patienten sollten darauf achten, Gabapentin nicht mit Alkohol oder stark sedierenden Medikamenten zu kombinieren, da dies die Müdigkeit verstärken kann. Eine gute Schlafhygiene und regelmäßige Einnahmezeiten unterstützen den Behandlungserfolg.
Wie wird die Behandlung kontrolliert und angepasst?
In der neurologischen Praxis wird die Therapie individuell überwacht. Wir besprechen regelmäßig, ob sich die Schmerzattacken reduziert haben, ob Nebenwirkungen aufgetreten sind und ob gegebenenfalls eine Anpassung der Dosis sinnvoll ist. In manchen Fällen ist eine Kombination mit anderen Schmerzmedikamenten notwendig, wenn die Monotherapie nicht ausreicht. Das Ziel ist stets eine bestmögliche Schmerzkontrolle bei möglichst geringer Belastung durch Nebenwirkungen.
Welche Besonderheiten gelten in der ambulanten Versorgung?
Gabapentin ist besonders für die ambulante Schmerztherapie geeignet, da es einfach zu handhaben und gut steuerbar ist. Es kann langfristig eingenommen werden und wird meist gut vertragen. In unserer Praxis setzen wir es ggf. dann ein, wenn Erstlinientherapien nicht möglich sind oder zusätzliche schmerzmodulierende Effekte erwünscht sind, etwa bei gleichzeitigen chronischen Nervenschmerzen anderer Ursache. Durch unsere enge ärztliche Begleitung kann die Behandlung sicher erfolgen, und Anpassungen der Dosis werden individuell vorgenommen.
Die Inhalte (Stand 10/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an unsere Praxis oder den ärztlichen Notdienst.