Wofür wird Duloxetin bei Trigeminusneuralgie eingesetzt? Duloxetin ist ursprünglich ein Antidepressivum. In der Schmerzmedizin wird es jedoch auch eingesetzt, um Nervenschmerzen zu lindern – dazu zählt die Trigeminusneuralgie mit ihren plötzlich einschießenden Gesichtsschmerzen. Besonders hilfreich ist es, wenn zusätzlich depressive Verstimmung, innere Unruhe oder Angst bestehen. Duloxetin kann in solchen Fällen nicht nur die Schmerzen dämpfen, sondern auch die Stimmung stabilisieren und die Belastung durch die Erkrankung insgesamt verringern.
Wie wirkt Duloxetin gegen die Schmerzen?
Im Nervensystem verstärkt Duloxetin die körpereigene Schmerzkontrolle. Es sorgt dafür, dass die Nervenbahnen, die Schmerzreize hemmen, besser arbeiten. Auf diese Weise werden überaktive Schmerzsignale aus dem Gesicht gedämpft, und die Attacken werden weniger stark oder seltener. Der Effekt setzt meist innerhalb der ersten zwei Wochen ein, erreicht aber nach drei bis vier Wochen sein volles Ausmaß.
Wie wird das Medikament eingenommen?
Die Behandlung beginnt meist mit einer Kapsel zu 30 Milligramm pro Tag. Wenn die Therapie gut vertragen wird, wird die Dosis nach einer Woche auf 60 Milligramm täglich erhöht. Diese Dosis reicht in den meisten Fällen aus. Die Kapseln werden unzerkaut mit einem Glas Wasser geschluckt, am besten jeden Tag zur gleichen Zeit und unabhängig von Mahlzeiten. Es ist wichtig, Duloxetin regelmäßig einzunehmen und nicht plötzlich abzusetzen. Sollte ein Therapieende geplant sein, wird die Dosis langsam ausgeschlichen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Zu Beginn der Behandlung treten häufig Übelkeit, Mundtrockenheit oder Schwindel auf. Manche Patientinnen und Patienten berichten über Schlafstörungen oder leicht erhöhten Blutdruck. In der Regel bessern sich diese Symptome nach ein bis zwei Wochen. Seltener kann Duloxetin die Leber belasten oder zusammen mit anderen Medikamenten ein sogenanntes Serotonin-Syndrom verursachen, das sich durch Unruhe, Schwitzen, Zittern oder Fieber äußert. In solchen Fällen muss sofort ärztlich reagiert werden.
Worauf sollte man besonders achten?
Gelbfärbung der Haut oder Augen, dunkler Urin oder Schmerzen im Oberbauch können auf eine Leberstörung hindeuten und erfordern eine sofortige Kontrolle. Ebenso wichtig ist, Veränderungen der Stimmung oder suizidale Gedanken sofort anzusprechen.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Alkohol?
Duloxetin darf nicht zusammen mit bestimmten Antidepressiva (MAO-Hemmern) eingenommen werden. Auch bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel, die Serotonin beeinflussen, muss Vorsicht gelten. Alkohol verstärkt Müdigkeit und Benommenheit, sollte also möglichst vermieden werden.
Wie wird die Behandlung überwacht?
Zu Beginn der Therapie werden Leberwerte und Blutdruck regelmäßig kontrolliert. Während der Behandlung achten wir auf Ihre Schmerzentwicklung, das allgemeine Befinden und mögliche Nebenwirkungen. So lässt sich die Dosis individuell anpassen und die Therapie sicher gestalten.
Was passiert, wenn Duloxetin nicht ausreichend wirkt?
Falls die Wirkung nach mehreren Wochen nicht zufriedenstellend ist, kann die Dosis vorsichtig erhöht werden oder auf ein alternatives Medikament wie Pregabalin, Gabapentin oder Amitriptylin gewechselt werden. Die Entscheidung richtet sich nach Verträglichkeit, Begleiterkrankungen und Ihren persönlichen Bedürfnissen.
Die Inhalte (Stand 10/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an unsere Praxis oder den ärztlichen Notdienst.