Wofür wird Baclofen eingesetzt?
Baclofen wird eigentlich zur Behandlung von Muskelverkrampfungen bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Rückenmarksschäden verwendet. In unserer neurologischen Praxis setzen wir es gelegentlich auch bei Trigeminusneuralgie ein, also bei blitzartig einschießenden Gesichtsschmerzen. Besonders hilfreich ist Baclofen, wenn diese Schmerzen mit einer erhöhten Muskelspannung im Gesicht einhergehen oder wenn andere Medikamente nicht ausreichend wirken.
Wie wirkt Baclofen?
Wie wird Baclofen eingenommen?
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Häufig sind Müdigkeit, Schwindel und ein allgemeines Gefühl der Benommenheit. Gelegentlich kann es zu Muskelschwäche oder niedrigem Blutdruck kommen. Diese Nebenwirkungen bessern sich meist, wenn sich der Körper an das Medikament gewöhnt hat. Selten kann Baclofen Verwirrtheit oder Halluzinationen auslösen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei zu rascher Dosissteigerung. Bitte melden Sie sich sofort bei uns, wenn solche Symptome auftreten.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
Ja. Baclofen kann die Wirkung anderer Medikamente verstärken, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken – zum Beispiel Beruhigungsmittel, Schlafmittel oder Alkohol. Dadurch kann es zu stärkerer Müdigkeit oder Schwindel kommen. Blutdrucksenkende Medikamente können in Kombination mit Baclofen zu Kreislaufproblemen führen. Bitte informieren Sie uns über alle Medikamente, die Sie einnehmen.
Muss etwas regelmäßig kontrolliert werden?
Ja. Da Baclofen über die Nieren ausgeschieden wird, sollte regelmäßig die Nierenfunktion überprüft werden. Außerdem achten wir auf Anzeichen von übermäßiger Müdigkeit, Muskelschwäche oder Kreislaufbeschwerden. Eine engmaschige Kontrolle ist besonders in der Anfangsphase und bei Dosisänderungen wichtig.
Was passiert, wenn Baclofen nicht hilft?
Wenn Baclofen allein keine ausreichende Wirkung zeigt, kann es mit anderen Medikamenten kombiniert werden, etwa mit Carbamazepin oder Gabapentin. Sollte die Wirkung ausbleiben oder Nebenwirkungen überwiegen, stellen wir die Therapie schrittweise auf ein alternatives Medikament um.
Die Inhalte (Stand 10/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an unsere Praxis oder den ärztlichen Notdienst.