Wirkstoffgruppe: schwaches Opioid
Wofür eingesetzt (Indikation): Oxycodon ist ein starkes Opioid, das in Kombination mit Naloxon zur Behandlung sehr starker Nervenschmerzen bei Polyneuropathie eingesetzt werden kann, wenn alle anderen Therapieoptionen versagt haben. Naloxon wird hinzugefügt, um die typischen opioidbedingten Nebenwirkungen im Darm – vor allem Verstopfung – abzumildern.
Einnahme und Dosierung: Die Behandlung beginnt mit einer niedrigen Dosis, z. B. 5/2,5 mg Oxycodon/Naloxon zweimal täglich. Die Dosis wird schrittweise erhöht, bis eine ausreichende Schmerzreduktion erreicht ist. Üblich sind 10/5 mg bis 40/20 mg täglich, verteilt auf zwei Einnahmen. Die Tabletten müssen regelmäßig eingenommen werden, unabhängig von den Mahlzeiten.
Besonderheiten: Oxycodon ist sehr wirksam, wird jedoch wegen des Risikos für Abhängigkeit und Atemdämpfung nur als Reservemedikament bei therapierefraktären Fällen genutzt. Durch den Zusatz von Naloxon wird die Gefahr einer hartnäckigen Verstopfung reduziert, ganz ausschließen lässt sie sich jedoch nicht.
Wichtige Wechselwirkungen: Die Kombination mit Alkohol, Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln oder anderen opioidhaltigen Medikamenten kann lebensbedrohliche Atemprobleme verursachen. Auch bestimmte Psychopharmaka können die Wirkung verstärken.
Kontraindikationen: Nicht angewendet werden darf Oxycodon/Naloxon bei schweren Atemwegserkrankungen, akuter Vergiftung durch Alkohol oder Sedativa, unbehandeltem Darmverschluss oder Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe.
Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Verstopfung und Schwitzen. Selten können Atemprobleme, Stimmungsschwankungen oder Halluzinationen auftreten.
Warnzeichen: Bitte wenden Sie sich sofort an unsere Praxis, wenn Sie unter der Behandlung mit Oxycodon/Naloxon starke Atemnot, extreme Schläfrigkeit, ausgeprägte Verstopfung, Verwirrtheit oder ungewöhnliche Verhaltensänderungen bemerken.
Zusammenfassung: Oxycodon/Naloxon ist eine starke, wirksame Option für schwerste Schmerzen bei Polyneuropathie, wenn alle anderen Medikamente nicht ausreichen. Aufgrund des hohen Risikos für Abhängigkeit und Nebenwirkungen wird es nur in streng ausgewählten Fällen und unter enger ärztlicher Kontrolle eingesetzt.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.