NEUROLOGIE MIT HERZ
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Mycophenolat-Mofetil ist ein Immunsuppressivum, das bei Myasthenia gravis eingesetzt wird, wenn Kortison alleine nicht ausreicht oder wenn andere Medikamente wie Azathioprin nicht vertragen werden. Es wirkt, indem es die Bildung bestimmter Immunzellen (Lymphozyten) hemmt, die die Fehlsteuerung des Immunsystems verursachen. Ziel ist es, die Krankheitsaktivität langfristig zu stabilisieren und die Kortisondosis zu reduzieren.

Wirkstoffgruppe: Immunsuppressiva (Antimetabolit)

Einnahme und Dosierung: Mycophenolat-Mofetil wird in Tablettenform eingenommen. Die übliche Dosierung liegt bei 2–3 g pro Tag, aufgeteilt in zwei Einzeldosen (morgens und abends). Die Wirkung setzt nicht sofort ein, sondern zeigt sich erst nach mehreren Wochen bis Monaten. Deshalb wird es zu Beginn meist in Kombination mit Kortison eingesetzt, das später schrittweise reduziert wird.

Besonderheiten: Ein Vorteil von Mycophenolat ist, dass es oft besser verträglich ist als Azathioprin. Allerdings müssen auch hier regelmäßige Blutbild- und Leberwertkontrollen erfolgen, um Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine sichere Verhütung anwenden, da das Medikament das ungeborene Kind schädigen kann.

Wechselwirkungen: Mycophenolat kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, zum Beispiel von bestimmten Antibiotika, Antiepileptika und Blutverdünnern. Auch Antazida oder cholestyraminhaltige Medikamente können die Aufnahme im Darm vermindern. Impfungen mit Lebendimpfstoffen sind während der Behandlung nicht erlaubt.

Kontraindikationen: Mycophenolat darf nicht angewendet werden bei schweren Infektionen, ausgeprägten Blutbildstörungen oder während Schwangerschaft und Stillzeit.

Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen. Auch Blutbildveränderungen (z. B. Abfall der weißen Blutkörperchen) und eine erhöhte Infektanfälligkeit sind möglich.

Warnzeichen: Bitte wenden Sie sich an unsere Praxis, wenn unter der Behandlung anhaltendes Fieber, Infektzeichen, ungewöhnliche Blutungen oder starke Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Diese Symptome müssen ärztlich überprüft werden.

ZusammenfassungMycophenolat-Mofetil ist eine wichtige Alternative oder Ergänzung zu Kortison bei Myasthenia gravis. Es hilft, die Krankheit langfristig zu stabilisieren und die Kortisondosis zu reduzieren, benötigt aber einige Wochen bis Monate, bis die volle Wirkung eintritt. Unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle kann es eine wirksame und vergleichsweise gut verträgliche Langzeittherapie darstellen.

Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.