Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Metoprolol / Betablocker
Wofür eingesetzt (Indikation): Metoprolol gehört zur Gruppe der Betablocker und ist eines der am besten untersuchten Medikamente zur Vorbeugung von Migräneanfällen. Es wirkt, indem es die Aktivität des sympathischen Nervensystems dämpft, den Herzschlag beruhigt und die Erregbarkeit von Nerven und Blutgefäßen reduziert. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Migräneanfall ausgelöst wird.
Einnahmehinweise: Die Behandlung beginnt in der Regel mit einer niedrigen Dosis von 50 mg pro Tag, die je nach Verträglichkeit und Wirksamkeit auf 100–200 mg pro Tag gesteigert werden kann. Die Einnahme erfolgt meist als Retardtablette, die den Wirkstoff gleichmäßig über den Tag verteilt abgibt und nur einmal täglich eingenommen werden muss. Manche Präparate werden auf zwei Gaben aufgeteilt. Wichtig ist, dass Metoprolol täglich und regelmäßig eingenommen wird – unabhängig davon, ob ein Migräneanfall bevorsteht.
Besonderheiten: Metoprolol darf nicht abrupt abgesetzt werden, da sonst Blutdruck und Puls plötzlich ansteigen können. Die Dosis muss langsam ausgeschlichen werden, wenn das Medikament beendet werden soll. Retardtabletten dürfen in der Regel geteilt werden, wenn eine Bruchkerbe vorhanden ist, sollten aber nicht gemörsert oder zerkleinert werden, da sie sonst ihre Langzeitwirkung verlieren.
Wichtige Wechselwirkungen: Wechselwirkungen sind vor allem mit Medikamenten möglich, die über das Enzym CYP3A4 oder Transportproteine wie OATP verstoffwechselt werden. Dazu gehören bestimmte Antibiotika, Pilzmittel, HIV-Medikamente oder Immunsuppressiva. Auch Grapefruitsaft kann die Wirkung verstärken. Deshalb sollte die Einnahme immer ärztlich abgestimmt werden.
Kontraindikationen: Kontraindikationen bestehen bei Patienten mit Asthma, schwerer Herzschwäche, sehr niedrigem Blutdruck oder stark verlangsamtem Herzschlag.
Häufige Nebenwirkungen: Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Schwindel, kalte Hände und Füße, langsamer Puls sowie gelegentlich depressive Verstimmungen oder sexuelle Funktionsstörungen. Diese sind meist mild und bessern sich nach einigen Wochen. Bei manchen Patienten kommt es auch zu einer leichten Gewichtszunahme.
Zusammenfassung: Zusammengefasst ist Metoprolol ein wirksames und gut untersuchtes Mittel zur Migräneprophylaxe, das besonders dann sinnvoll ist, wenn gleichzeitig ein Bluthochdruck oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen. Es muss regelmäßig eingenommen werden, wirkt aber zuverlässig und ist in der Regel gut verträglich.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.