Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Lasmiditan / Ditanen
Wofür eingesetzt (Indikation): Lasmiditan ist ein relativ neues Migränemedikament, das sich von den klassischen Triptanen deutlich unterscheidet. Es gehört nicht zu den Triptanen, sondern zu einer eigenen Wirkstoffklasse, den sogenannten Ditanen. Lasmiditan wirkt über die gezielte Aktivierung des Serotoninrezeptors 5-HT1F im Gehirn. Anders als die Triptane verengt es dabei nicht die Blutgefäße, sondern beeinflusst ausschließlich die Weiterleitung von Schmerzsignalen. Das ist ein wichtiger Vorteil für Patienten, die aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen keine Triptane einnehmen dürfen.
Voraussetzungen für die Verordnung: Damit die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) übernommen werden, darf Lasmiditan erst dann verschrieben werden, wenn Triptane nicht ausreichend wirksam waren, wenn Triptane nicht vertragen wurden oder wenn eine medizinische Kontraindikation gegen Triptane besteht (z. B. koronare Herzkrankheit, Schlaganfall in der Vorgeschichte, unkontrollierter Bluthochdruck).
Einnahmehinweise: Die Einnahme erfolgt in Form von Tabletten, die möglichst früh im Migräneanfall eingenommen werden sollten. Die empfohlene Dosis liegt bei 50 mg, 100 mg oder 200 mg, abhängig von Bedarf und ärztlicher Verordnung. Eine zweite Tablette darf am selben Tag nicht eingenommen werden, auch wenn die Wirkung nachlässt. Die Wirkung setzt meist innerhalb von 30 bis 60 Minuten ein.
Besonderheiten: Eine Besonderheit von Lasmiditan ist seine starke dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Viele Patienten berichten über Schläfrigkeit, Benommenheit oder Schwindel. Deshalb gilt: Nach der Einnahme darf für mindestens 8 Stunden kein Auto gefahren oder Maschinen bedient werden. Das unterscheidet Lasmiditan deutlich von den Triptanen und ist für Ihre Lebensplanung sehr wichtig.
Wichtige Wechselwirkungen: Wechselwirkungen können mit anderen zentral wirksamen Substanzen auftreten, zum Beispiel mit Beruhigungs- und Schlafmitteln oder Alkohol. Auch die Kombination mit bestimmten Antidepressiva, die den Serotoninstoffwechsel beeinflussen (SSRI, SNRI oder MAO-Hemmer), muss ärztlich überwacht werden, da das Risiko eines Serotoninsyndroms besteht.
Kontraindikationen: Lasmiditan darf nicht angewendet werden in der Schwangerschaft und Stillzeit, außerdem wird besondere Vorsicht bei Patienten mit Neigung zu schwerer Müdigkeit oder Gleichgewichtsstörungen empfohlen. Typische Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit oder Kribbelgefühle, in seltenen Fällen auch Herzrhythmusstörungen.
Häufige Nebenwirkungen: Typische Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit oder Kribbelgefühle, in seltenen Fällen auch Herzrhythmusstörungen.
Warnzeichen – sofort ärztlich melden: Warnzeichen wie plötzliche Brustschmerzen, Atemnot, Sprach- oder Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen erfordern sofortige ärztliche Hilfe.
Zusammenfassung: Zusammengefasst ist Lasmiditan ein neues, nicht gefäßverengendes Migränemedikament, das sich besonders für Patienten eignet, die keine Triptane einnehmen dürfen – etwa wegen bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es wirkt zuverlässig gegen Migräneanfälle, macht aber oft schläfrig und schränkt dadurch die Fahrtüchtigkeit und das Reaktionsvermögen stark ein.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.