NEUROLOGIE MIT HERZ
PERSÖNLICH. KOMPETENT. EINFÜHLSAM.


Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Fremanezumab  / CGRP-Antikörper 

Wofür eingesetzt (Indikation): Fremanezumab ist ein CGRP-Antikörper, der zur Vorbeugung von Migräneanfällen eingesetzt wird. Im Gegensatz zu Erenumab blockiert Fremanezumab nicht den Rezeptor, sondern bindet direkt an den Botenstoff CGRP und verhindert so, dass er seine gefäßerweiternde und schmerzverstärkende Wirkung entfalten kann.

Voraussetzung für die Verordnung: Fremanezumab darf in Deutschland nur dann zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden, wenn Patienten mindestens vier Migränetage pro Monat haben und klassische Medikamente zur Migräneprophylaxe wie Betablocker, Antiepileptika (z. B. Topiramat) oder Antidepressiva (z. B. Amitriptylin) entweder nicht ausreichend wirksam waren, nicht vertragen wurden oder kontraindiziert sind.

Anwendung und Dosierung: Fremanezumab wird als Fertigspritze oder Fertigpen unter die Haut gespritzt. Es gibt zwei Möglichkeiten der Dosierung: entweder 225 mg einmal im Monat oder 675 mg alle drei Monate (das entspricht drei Injektionen hintereinander an einem Termin). Beide Schemata sind gleich wirksam, sodass die Entscheidung nach ärztlicher Empfehlung und persönlicher Präferenz des Patienten erfolgen kann.

Besonderheiten: Fremanezumab bietet den Vorteil, dass es flexibel dosiert werden kann: entweder monatlich oder vierteljährlich. Viele Patienten empfinden das vierteljährliche Schema als sehr praktisch, da es nur wenige Termine im Jahr erfordert. Auch Fremanezumab kann nach ärztlicher Einweisung vom Patienten selbst injiziert werden.

Wichtige Wechselwirkungen: Erenumab hat im Vergleich zu klassischen Medikamenten praktisch keine relevanten Wechselwirkungen. Es wird nicht über die Leber verstoffwechselt, sondern im Körper wie ein Eiweiß langsam abgebaut. Daher kann es in der Regel auch bei Patienten eingesetzt werden, die bereits viele andere Medikamente einnehmen müssen.

Kontraindikationen: In der Schwangerschaft und Stillzeit wird die Anwendung nicht empfohlen, da hierzu keine ausreichenden Daten vorliegen. Auch bei Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Vorsicht geboten.

Häufige Nebenwirkungen: Die häufigsten Nebenwirkungen sind Reaktionen an der Einstichstelle, wie Rötung, Schmerzen oder Schwellung. Gelegentlich können Kopfschmerzen, Müdigkeit oder grippeähnliche Beschwerden auftreten. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten, werden aber in Langzeitstudien weiter beobachtet.

Warnzeichen: Sie sollten mit uns Rücksprache halten, wenn sie anhaltende starke Reaktionen an der Einstichstelle, ungewöhnliche Hautausschläge oder neue Herz-Kreislauf-Beschwerden entwickeln.

ZusammenfassungFremanezumab ist ein wirksamer CGRP-Antikörper zur Migräneprophylaxe, der durch seine flexible Dosierung (monatlich oder vierteljährlich) besonders praktisch ist. Er ist in der Regel gut verträglich, verursacht kaum Wechselwirkungen und bietet Patienten, die unter häufigen Migräneanfällen leiden und mit klassischen Medikamenten nicht ausreichend behandelt werden können, eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.



Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.