Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Pregabalin
Wofür eingesetzt (Indikation): Pregabalin ist eng mit Gabapentin verwandt und wird ebenfalls als Antiepileptikum eingesetzt. Es ist zugelassen zur Behandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung. Darüber hinaus ist es ein wichtiges Medikament bei neuropathischen Schmerzen (z. B. Polyneuropathie, Gürtelrose, diabetische Nervenschäden) und wird auch bei generalisierter Angststörung angewendet. Für primär generalisierte Epilepsien (wie Absencen oder Myoklonien) ist es nicht geeignet.
Einnahme und Dosierung: Pregabalin ist als Kapseln, Tabletten und Lösung erhältlich. Die Behandlung beginnt meist mit 150 mg pro Tag, aufgeteilt in zwei bis drei Einzeldosen. Die Dosis wird schrittweise gesteigert, bis eine Erhaltungsdosis von 300–600 mg täglich erreicht ist. Die Einnahme erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten. Wichtig: Pregabalin sollte nicht abrupt abgesetzt, sondern langsam ausgeschlichen werden, um Anfallsrisiken und Entzugserscheinungen zu vermeiden.
Besonderheiten: Pregabalin wirkt ähnlich wie Gabapentin, beeinflusst ebenfalls Kalziumkanäle in Nervenzellen und reduziert so die Erregbarkeit. Es hat eine schnellere Wirkungseintrittszeit als Gabapentin und wird daher von manchen Patienten besser wahrgenommen. Neben Epilepsie ist sein besonderer Vorteil die ausgeprägte Wirksamkeit bei Nervenschmerzen und Angststörungen.
Wichtige Wechselwirkungen: Pregabalin wird überwiegend unverändert über die Niere ausgeschieden. Deshalb gibt es nur wenige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Alkohol und andere beruhigende Medikamente können die sedierende Wirkung verstärken.
Kontraindikationen: Gabapentin darf nicht eingesetzt werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. Bei Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis angepasst werden.
Häufige Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel, Gangunsicherheit, Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen (Ödeme). Manche Patienten berichten über verschwommenes Sehen, Konzentrationsschwierigkeiten oder gesteigerten Appetit. Bei einigen Menschen kann Pregabalin auch zu Stimmungsveränderungen führen.
Warnzeichen: Patienten sollten sofort ärztlichen Rat einholen, wenn sie plötzlich starke Gewichtszunahme oder Wassereinlagerungen bemerken, unter anhaltender Benommenheit oder Koordinationsstörungen leiden oder neue depressive Symptome oder Selbstmordgedanken entwickeln.
Zusammenfassung: Pregabalin ist ein modernes Antiepileptikum, das sich besonders durch seine zusätzliche Wirksamkeit bei Nervenschmerzen und Angststörungen auszeichnet. Es wirkt zuverlässig bei fokalen Epilepsien, macht aber oft müde und kann zu Gewichtszunahme führen. Da es ein gewisses Abhängigkeitspotenzial hat, sollte es nur unter ärztlicher Kontrolle und mit verantwortungsvollem Umgang eingesetzt werden. Insgesamt stellt es für viele Patienten eine vielseitige und wirksame Behandlungsoption dar, wenn Epilepsie, Schmerzen oder Angst gleichzeitig bestehen.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.