NEUROLOGIE MIT HERZ
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Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Levetiracetam

Wofür eingesetzt (Indikation): Levetiracetam ist ein modernes Antiepileptikum, das bei vielen Epilepsieformen eingesetzt wird. Es ist wirksam bei fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung und wird auch bei generalisierter Epilepsie (z. B. myoklonische oder tonisch-klonische Anfälle) verwendet. Es eignet sich sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und wird oft gewählt, wenn eine schnelle und einfache Einstellung notwendig ist.

Einnahme und Dosierung: Levetiracetam ist als Tabletten, Retardtabletten, Lösung zum Einnehmen und Infusionslösung verfügbar. Der Einstieg erfolgt meist mit 500 mg zweimal täglich. Die Dosis wird schrittweise gesteigert, bis zur Erhaltungsdosis von 1000–3000 mg pro Tag, aufgeteilt auf zwei Einnahmen. Retardpräparate können einmal täglich eingenommen werden und erleichtern die Anwendung. Wichtig ist die regelmäßige Einnahme ohne Unterbrechungen, da sonst Anfälle wieder auftreten können.

Besonderheiten: Levetiracetam hat den Vorteil, dass es kaum Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hat – im Gegensatz zu vielen älteren Antiepileptika. Es macht in der Regel weniger müde und ist auch bei Patienten mit Begleiterkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen) oft gut geeignet. Bei manchen Patienten können jedoch Stimmungsveränderungen auftreten, weshalb die seelische Befindlichkeit mitbeachtet werden sollte.

Wichtige Wechselwirkungen: AmLevetiracetam hat sehr wenige Wechselwirkungen, da es nicht über die Leber, sondern überwiegend über die Niere ausgeschieden wird. Das macht es besonders geeignet bei Patienten, die viele andere Medikamente einnehmen müssen. Alkohol kann die Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Schwindel verstärken.

Kontraindikationen: Levetiracetam darf nicht eingesetzt werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung muss die Dosis angepasst werden.

Häufige Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. Typisch für Levetiracetam sind auch psychische Nebenwirkungen wie Reizbarkeit, Aggressivität, Depression oder Angst. Diese treten nicht bei allen Patienten auf, können aber belastend sein. In seltenen Fällen können Hautausschläge oder Blutbildveränderungen vorkommen.

Warnzeichen: Patienten sollten ihren Arzt aufsuchen, wenn sie anhaltende Stimmungsschwankungen, Depression oder Aggressivität bemerken, einen neu auftretenden Hautausschlag entwickeln oder unter ungewöhnlicher Müdigkeit, Infektanfälligkeit oder Blutergüssen leiden.

ZusammenfassungLevetiracetam ist ein modernes und vielseitiges Antiepileptikum, das sich durch eine einfache Anwendung und wenige Wechselwirkungen auszeichnet. Es wird bei vielen Epilepsieformen eingesetzt und ist auch für Patienten mit Begleiterkrankungen gut geeignet. Wichtig ist, auf mögliche Stimmungsveränderungen zu achten und die Einnahme regelmäßig fortzuführen, um Anfallsfreiheit zu sichern.



Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.