NEUROLOGIE MIT HERZ
PERSÖNLICH. KOMPETENT. EINFÜHLSAM.


Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Eletriptan / Triptane (PPI)

Wofür eingesetzt (Indikation): Eletriptan ist ein modernes Migränemedikament aus der Gruppe der Triptane und wird zur Akutbehandlung von Migräneanfällen eingesetzt. Es wirkt, indem es bestimmte Serotoninrezeptoren (5-HT1B/1D) im Gehirn aktiviert. Dadurch verengen sich die während einer Migräne erweiterten Blutgefäße wieder, und die Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen wird gehemmt. Auf diese Weise lassen die Kopfschmerzen nach, und auch Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- oder Lärmempfindlichkeit bessern sich häufig deutlich.

Einnahmehinweise: Die Einnahme erfolgt in Form von Tabletten. Zu Beginn des Anfalls wird in der Regel eine Dosis von 40 mg eingenommen. Falls die Beschwerden nach einer ersten Besserung zurückkehren, kann nach frühestens zwei Stunden eine zweite Tablette genommen werden. In besonders schweren Fällen ist auch eine Einzeldosis von 80 mg möglich, wobei die maximale Tagesdosis bei 80 mg liegt und nicht überschritten werden darf. Der Wirkungseintritt erfolgt meist innerhalb von 30 bis 60 Minuten.

Besonderheiten: Eletriptan zählt zu den stärker und länger wirksamen Triptanen. Es eignet sich vor allem für Patienten mit besonders schweren oder wiederkehrenden Attacken, die unter anderen Triptanen keine ausreichende Wirkung erfahren. Viele Betroffene berichten von einer längeren Schmerzlinderung und einer geringeren Rückfallquote im Vergleich zu älteren Substanzen wie Sumatriptan.

Wichtige Wechselwirkungen: Eletriptan darf nicht zusammen mit anderen Triptanen oder Mutterkornalkaloiden wie Ergotamin eingenommen werden. Ebenso ist Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig bestimmte Antidepressiva eingenommen werden, die in den Serotoninhaushalt eingreifen, etwa SSRI, SNRI oder MAO-Hemmer. In solchen Fällen kann es zu einem sogenannten Serotoninsyndrom kommen, das mit Unruhe, Schwitzen, Muskelzuckungen und Verwirrtheit einhergehen kann. Außerdem können Medikamente, die den Leberstoffwechsel über das Enzym CYP3A4 beeinflussen, die Wirkung von Eletriptan verstärken und das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.

Kontraindikationen: Nicht angewendet werden darf Eletriptan bei Patienten mit bestehenden oder durchgemachten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder koronarer Herzkrankheit. Auch bei schweren Durchblutungsstörungen, unkontrolliertem Bluthochdruck oder gleichzeitiger Einnahme bestimmter Medikamente, die stark in den Leberstoffwechsel eingreifen (zum Beispiel bestimmte Antibiotika, Pilzmittel oder antivirale Medikamente), ist Vorsicht geboten.

Häufige Nebenwirkungen: Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schwindel, Müdigkeit, Druck- oder Wärmegefühle in Brust, Hals oder Kiefer, Kribbeln sowie gelegentlich Magenbeschwerden. Diese Symptome sind in der Regel harmlos und vorübergehend. Sehr selten kann es jedoch zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Komplikationen kommen. 

Warnzeichen – sofort ärztlich melden: Warnzeichen wie starke Brustschmerzen, Atemnot, plötzliche Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

ZusammenfassungZusammengefasst ist Eletriptan ein starkes und länger anhaltendes Migränemittel, das besonders für Patienten mit schweren und wiederkehrenden Attacken eine gute Option darstellt. Es wirkt zuverlässig, hält oft länger an als ältere Triptane und ist in der Regel gut verträglich, erfordert jedoch besondere Vorsicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei der Kombination mit anderen Medikamenten.



Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.