NEUROLOGIE MIT HERZ
PERSÖNLICH. KOMPETENT. EINFÜHLSAM.


Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Atogepant / Gepante 

Wofür eingesetzt (Indikation): Atogepant ist ein modernes Migränemedikament aus der Gruppe der Gepante, das speziell für die Vorbeugung (Prophylaxe) von Migräne entwickelt wurde. Es blockiert gezielt den CGRP-Rezeptor und verhindert so, dass der Migränebotenstoff CGRP seine gefäßerweiternde und entzündungsfördernde Wirkung entfalten kann. Anders als Rimegepant, das sowohl für die Akutbehandlung als auch für die Prophylaxe zugelassen ist, wird Atogepant ausschließlich zur täglichen Vorbeugung eingesetzt.

Voraussetzungen für die Verordnung: Atogepant darf in Deutschland zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen nur dann verordnet werden, wenn der Patient mindestens 4 Migränetage pro Monat hat und zuvor mindestens zwei klassische Prophylaxemedikamente (z. B. Betablocker, Topiramat, Amitriptylin, Flunarizin) ausprobiert wurden und nicht ausreichend gewirkt haben, nicht vertragen wurden oder kontraindiziert sind.

Einnahmehinweise: Die Einnahme erfolgt in Form von Tabletten, die einmal täglich eingenommen werden. Die Standarddosierung liegt bei 60 mg pro Tag. In besonderen Situationen, zum Beispiel bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Medikamente, kann die Dosis auf 10 mg täglich reduziert werden. Die Tabletten sollten im Ganzen geschluckt werden; sie dürfen nicht geteilt, zerkleinert oder gemörsert werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Wichtige Wechselwirkungen: Wechselwirkungen sind vor allem mit Medikamenten möglich, die über das Enzym CYP3A4 oder Transportproteine wie OATP verstoffwechselt werden. Dazu gehören bestimmte Antibiotika, Pilzmittel, HIV-Medikamente oder Immunsuppressiva. Auch Grapefruitsaft kann die Wirkung verstärken. Deshalb sollte die Einnahme immer ärztlich abgestimmt werden.

Kontraindikationen: Kontraindikationen bestehen bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen. Auch bei schweren Nierenproblemen sollte Atogepant nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Für Schwangere und Stillende wird es derzeit nicht empfohlen, da es hierzu noch keine ausreichenden Daten gibt.

Häufige Nebenwirkungen: Typische Nebenwirkungen sind eher mild und umfassen Übelkeit, Verstopfung, Müdigkeit oder Bauchschmerzen. Manche Patienten berichten über Gewichtszunahme. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten, dennoch wird empfohlen, während der Behandlung regelmäßig die Leber- und Nierenwerte zu kontrollieren.

ZusammenfassungZusammengefasst ist Atogepant ein moderner und gezielter Ansatz zur Migränevorbeugung, der einmal täglich eingenommen wird und ohne Gefäßverengung wirkt. Es ist eine gute Option für Patienten, die unter häufigen Migräneanfällen leiden und bei denen klassische Prophylaxemittel wie Betablocker oder Antiepileptika nicht ausreichend wirksam oder nicht verträglich waren.



Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.