NEUROLOGIE MIT HERZ
PERSÖNLICH. KOMPETENT. EINFÜHLSAM.


Wirkstoff / Wirkstoffgruppe: Amitriptylin / Antidepressiva 

Wofür eingesetzt (Indikation): Amitriptylin gehört zur Gruppe der trizyklischen Antidepressiva und wird seit vielen Jahren erfolgreich zur Vorbeugung von Migräneanfällen eingesetzt. Es beeinflusst die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Gehirn, die eine wichtige Rolle bei der Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung spielen. Dadurch können Migräneattacken weniger häufig auftreten, kürzer verlaufen oder schwächer ausfallen. Besonders geeignet ist Amitriptylin für Patienten, die zusätzlich unter Schlafstörungen, Spannungskopfschmerzen, depressiven Verstimmungen oder chronischen Schmerzen leiden.

Einnahmehinweise: Die Behandlung beginnt meist mit einer sehr niedrigen Dosis von 10–25 mg abends vor dem Schlafengehen. Die Dosis wird dann langsam gesteigert, bis eine wirksame Menge erreicht ist. Üblicherweise liegt die Erhaltungsdosis bei 25–75 mg pro Tag. Da Amitriptylin müde macht, wird es meist am Abend eingenommen, was für Patienten mit Einschlafproblemen sogar ein Vorteil sein kann. Tabletten sind teilbar, können bei Bedarf auch gemörsert werden, wobei der bittere Geschmack dann unangenehm sein kann.

Besonderheiten: Amitriptylin wirkt oft erst nach 2–4 Wochen regelmäßiger Einnahme, sodass Geduld notwendig ist. Es wird nicht bei akuten Migräneanfällen angewendet, sondern ausschließlich vorbeugend. Manche Patienten profitieren schon von sehr niedrigen Dosierungen, sodass weniger Nebenwirkungen auftreten.

Wichtige Wechselwirkungen: Topiramat beeinflusst den Stoffwechsel anderer Medikamente in der Leber und kann so deren Wirkung abschwächen oder verstärken. Besonders bei gleichzeitiger Einnahme anderer Antiepileptika, Psychopharmaka oder hormoneller Verhütungsmittel ist Vorsicht geboten. Alkohol verstärkt die Nebenwirkungen zusätzlich und sollte vermieden werden.

Kontraindikationen: bestehen bei Patienten mit schweren Herzrhythmusstörungen, akutem Herzinfarkt oder unbehandeltem grünem Star (Glaukom). Vorsicht ist geboten bei älteren Patienten, da hier Nebenwirkungen stärker ausgeprägt sein können.

Häufige Nebenwirkungen: Zu den typischen Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Mundtrockenheit, Gewichtszunahme, Schwindel, Verstopfung und verschwommenes Sehen. Manche Patienten berichten auch über eine gesteigerte Appetitlust. Seltener können Herzrhythmusstörungen oder Probleme beim Wasserlassen auftreten. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung ist Amitriptylin für viele Patienten mit Schlafstörungen sehr hilfreich, für andere aber wegen der Tagesmüdigkeit belastend.

ZusammenfassungAmitriptylin darf nicht gleichzeitig mit bestimmten anderen Antidepressiva (z. B. MAO-Hemmern) eingenommen werden. Auch die gleichzeitige Einnahme mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln kann die dämpfende Wirkung verstärken. In Kombination mit Migränemitteln aus der Gruppe der Triptane besteht ein geringes Risiko für ein Serotoninsyndrom, weshalb die gleichzeitige Einnahme ärztlich überwacht werden sollte.



Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.