Citalopram wird bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) eingesetzt, wenn Patienten unter depressiven Verstimmungen oder Angstzuständen leiden. Diese seelischen Beschwerden sind bei ALS häufig, weil die Diagnose und der Krankheitsverlauf eine große Belastung darstellen. Citalopram hebt die Stimmung, lindert Ängste und verbessert dadurch die Lebensqualität.
Wirkstoffgruppe: Antidepressivum, selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
Einnahme und Dosierung: Citalopram wird in Tablettenform eingenommen, meist einmal täglich morgens oder mittags, da es aktivierend wirken kann. Die Anfangsdosis liegt bei 10–20 mg täglich und kann je nach Wirkung und Verträglichkeit auf bis zu 40 mg täglich gesteigert werden. Die Wirkung setzt nicht sofort ein: Erste Verbesserungen zeigen sich nach etwa zwei bis drei Wochen, die volle Wirkung nach vier bis sechs Wochen.
Besonderheiten: Citalopram ist meist gut verträglich und wird weltweit als Standardmedikament gegen Depressionen und Angst eingesetzt. Bei ALS-Patienten kann es zusätzlich hilfreich sein, weil es kaum müde macht und so die Wachheit am Tag unterstützt.
Wechselwirkungen: Citalopram darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern eingenommen werden. Vorsicht ist geboten, wenn gleichzeitig andere Medikamente gegeben werden, die den Serotoninspiegel erhöhen (z. B. andere Antidepressiva, Triptane gegen Migräne oder bestimmte Schmerzmittel), da es dann zu einem Serotoninsyndrom kommen kann. Außerdem kann Citalopram mit Medikamenten interagieren, die den Herzrhythmus beeinflussen.
Kontraindikationen: Nicht angewendet werden darf Citalopram bei Patienten mit schweren Herzrhythmusstörungen, verlängertem QT-Intervall im EKG oder gleichzeitiger Einnahme bestimmter Antiarrhythmika. Vorsicht ist geboten bei Lebererkrankungen oder Epilepsie.
Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, innere Unruhe und vermehrtes Schwitzen. Diese Beschwerden sind vor allem zu Beginn häufig und klingen nach einigen Tagen meist ab. Manche Patienten berichten über verminderte sexuelle Lust oder Gewichtszunahme.
Warnzeichen:Bitte wenden Sie sich an unsere Praxis, wenn unter Citalopram anhaltende Herzrhythmusstörungen, extreme innere Unruhe, Verwirrtheit oder starke Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Zusammenfassung: Citalopram ist ein bewährtes und gut verträgliches Medikament gegen Depressionen und Ängste bei ALS. Es verbessert die Stimmung, reduziert Angstgefühle und trägt so zu einer höheren Lebensqualität bei. Die Wirkung setzt verzögert ein, daher ist etwas Geduld erforderlich. Insgesamt gilt Citalopram als sichere Standardtherapie, wenn seelische Belastungen im Vordergrund stehen.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.