Glycopyrronium wird bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) zur Behandlung von vermehrtem Speichelfluss (Sialorrhoe) eingesetzt. Anders als viele andere Medikamente dieser Gruppe gelangt Glycopyrronium kaum ins Gehirn, sodass es vor allem auf die Speicheldrüsen wirkt und weniger Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Verwirrtheit verursacht. Für viele Patienten ist es daher ein gut verträglicher erster Therapieversuch gegen Speichelfluss.
Wirkstoffgruppe: Anticholinergikum
Einnahme und Dosierung: Glycopyrronium wird meist als Tropfenlösung eingenommen. Die Behandlung beginnt mit einer niedrigen Dosis, beispielsweise 0,5–1 mg zwei- bis dreimal täglich, die dann schrittweise gesteigert wird, bis eine spürbare Wirkung eintritt. Die maximale Tagesdosis liegt in der Regel bei 4–8 mg. Die Tropfen können in Wasser verdünnt und zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
Besonderheiten: Glycopyrronium wird meist als Tropfenlösung eingenommen. Die Behandlung beginnt mit einer niedrigen Dosis, beispielsweise 0,5–1 mg zwei- bis dreimal täglich, die dann schrittweise gesteigert wird, bis eine spürbare Wirkung eintritt. Die maximale Tagesdosis liegt in der Regel bei 4–8 mg. Die Tropfen können in Wasser verdünnt und zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
Wechselwirkungen: Wie andere Anticholinergika kann Glycopyrronium die Wirkung von Medikamenten verstärken, die ebenfalls den Körper austrocknen, zum Beispiel bestimmte Antidepressiva, Parkinsonmedikamente oder Allergiemittel.
Kontraindikationen: Glycopyrronium darf nicht angewendet werden bei Patienten mit schwerem Engwinkelglaukom, Darmverschluss, schweren Herzrhythmusstörungen oder unbehandeltem Harnverhalt.
Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Verstopfung, Harnverhalt, verschwommenes Sehen und Hitzestau, da die Schweißbildung reduziert sein kann. Insgesamt sind die Nebenwirkungen aber meist schwächer ausgeprägt als bei anderen Medikamenten dieser Wirkstoffgruppe.
Warnzeichen: Bitte wenden Sie sich an unsere Praxis, wenn unter der Einnahme von Glycopyrronium anhaltende Bauchschmerzen, Probleme beim Wasserlassen, starke Verstopfung oder Sehstörungen auftreten. Diese Beschwerden können auf eine zu starke Wirkung des Medikaments hinweisen.
Zusammenfassung: Glycopyrronium ist ein gezielt wirksames Medikament gegen vermehrten Speichelfluss bei ALS. Es reduziert die Speichelproduktion, ohne stark auf das Gehirn zu wirken, und ist dadurch meist gut verträglich. Unter ärztlicher Kontrolle kann es die Lebensqualität deutlich verbessern und ist oft die erste Wahl, wenn Medikamente gegen Sialorrhoe benötigt werden.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.