Amitriptylin ist ursprünglich ein Medikament zur Behandlung von Depressionen und chronischen Schmerzen, wird bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) aber oft off-label genutzt, um den vermehrten Speichelfluss (Sialorrhoe) zu lindern. Zusätzlich kann es hilfreich sein, wenn Patienten unter Schlafstörungen oder depressiver Stimmung leiden, was bei ALS häufig vorkommt.
Wirkstoffgruppe: trizyklisches Antidepressivum
Einnahme und Dosierung: Amitriptylin wird in Tablettenform eingenommen. Üblich ist eine Einnahme am Abend, weil das Medikament müde macht. Die Behandlung beginnt meist mit einer niedrigen Dosis von 10–25 mg täglich, die bei Bedarf langsam gesteigert werden kann, oft bis zu 50 mg. Die Dosis wird individuell angepasst, abhängig von Wirkung und Verträglichkeit.
Besonderheiten: Der trocknende Effekt auf die Schleimhäute setzt oft schon nach wenigen Tagen ein und kann den Speichelfluss spürbar verringern. Ein Vorteil von Amitriptylin ist, dass es mehrere Symptome gleichzeitig positiv beeinflussen kann – es wirkt beruhigend, verbessert den Schlaf und hebt die Stimmung. Allerdings ist es nicht für jeden geeignet, da es stärker müde machen kann.
Wechselwirkungen: Amitriptylin verstärkt die Wirkung anderer dämpfender Medikamente (z. B. Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Alkohol). Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die das Herz belasten oder den Herzrhythmus beeinflussen.
Kontraindikationen: Carbamazepin darf nicht angewendet werden bei schweren Leber- oder Knochenmarkerkrankungen, Herzleitungsstörungen oder bekannten Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff.
Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung, Gewichtszunahme und Schwindel. Manche Patienten berichten auch über Herzklopfen oder niedrigen Blutdruck.
Warnzeichen: Bitte wenden Sie sich an unsere Praxis, wenn Sie unter Amitriptylin anhaltende Herzrhythmusstörungen, starke Verwirrtheit, extreme Müdigkeit oder Verstopfung über mehrere Tage bemerken. Diese Beschwerden müssen ärztlich abgeklärt werden.
Zusammenfassung: Amitriptylin ist ein vielseitig einsetzbares Medikament bei ALS, das nicht nur den Speichelfluss reduziert, sondern auch Schlaf und Stimmung verbessert. Es eignet sich besonders für Patienten, die mehrere dieser Probleme gleichzeitig haben. Allerdings sind Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Mundtrockenheit häufig, weshalb die Behandlung individuell angepasst und ärztlich überwacht wird.
Die Inhalte (Stand 09/2025) dienen der allgemeinen Information, erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die individuelle ärztliche Beratung. Nehmen Sie Medikamente nur nach Verordnung ein und setzen Sie sie nicht eigenmächtig ab. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen wenden Sie sich bitte umgehend an ärztliche Hilfe.