Der Dreiklang neurologischer Präzision. Die richtige Diagnose ist der erste Schritt zur passenden Behandlung. In unserer Praxis setzen wir moderne neurologische Untersuchungsverfahren ein, um Beschwerden gezielt und schonend abzuklären. Dabei verbinden wir langjährige Erfahrung mit zeitgemäßer Technik – und nehmen uns die Zeit, alles verständlich zu erklären.
ANAMNESE.
Ihre Geschichte zählt. Die neurologische Anamnese bildet das Fundament jeder fundierten Diagnostik. Sie geht weit über die Erhebung von Symptomen hinaus: Ziel ist es, ein umfassendes Bild der aktuellen Beschwerden im Kontext der persönlichen Lebenssituation, der medizinischen Vorgeschichte und der Alltagsfunktionen zu gewinnen. Dabei steht nicht nur die neurologische Erkrankung im Mittelpunkt, sondern auch der Mensch als Ganzes.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der medizinischen Vorgeschichte: Frühere neurologische Erkrankungen (z. B. Schlaganfälle, Epilepsien, Traumata), internistische Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck, Diabetes), psychiatrische Vorerkrankungen sowie relevante Medikamente und operative Eingriffe werden systematisch erfasst.
Ebenso wichtig sind die biografischen und psychosozialen Hintergründe: Schulbildung, Berufstätigkeit, familiäre und soziale Einbindung, aktuelle Belastungsfaktoren oder Veränderungen im Lebensalltag können wichtige Hinweise auf funktionelle oder psychogene Einflüsse geben. Auch der Umgang mit den Beschwerden, subjektive Krankheitsmodelle und Copingstrategien fließen in die Beurteilung ein.
Abgerundet wird die Anamnese durch eine erste Einschätzung von Orientierung, Sprache, Gedächtnis, Affekt, Antrieb und Verhalten im Gesprächsverlauf selbst. Hier zeigen sich oft bereits subtile Hinweise auf kognitive oder emotionale Veränderungen, die später in der neuropsychologischen Testung vertieft untersucht werden.
Unsere Anamnese ist nicht nur eine Datensammlung, sondern auch ein Beziehungsaufbau: Sie schafft Vertrauen, klärt Erwartungen und bildet die Basis für eine zielführende, individuell angepasste Diagnostik und Therapieempfehlung.
NEUROLOGISCHE UNTERSUCHUNG.
Der Blick auf den Menschen. Die neurologische Untersuchung ist ein zentraler Bestandteil der Diagnostik in unserer Praxis. Sie dient dazu, die Funktion des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven und Muskeln systematisch zu erfassen und Auffälligkeiten einzugrenzen. Dabei stehen einfache, klinisch bewährte Tests im Mittelpunkt, die eine präzise Einschätzung ermöglichen.
Ebenso prüfen wir die Sensibilität durch gezielte Reize wie Berührung, Temperatur, Vibration oder Schmerz. Sensibilitätsstörungen – etwa Taubheit, Kribbeln oder asymmetrische Empfindung – liefern wichtige Informationen über Schädigungen in den peripheren Nerven, im Rückenmark oder im Gehirn.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Untersuchung der Hirnnerven. Sie steuern viele lebenswichtige Funktionen wie Sehen, Hören, Schlucken, Mimik oder Augenbewegungen. Durch gezielte Tests lassen sich zentrale oder periphere Störungen erkennen – etwa im Rahmen eines Schlaganfalls oder bei Tumoren.
Darüber hinaus beobachten wir Haltung, Mimik, Sprachfluss, Spontanbewegungen und das Verhalten während des Gesprächs. So lassen sich erste Hinweise auf kognitive Störungen, Aphasien, Aufmerksamkeitsdefizite oder emotionale Veränderungen erkennen. Viele dieser Zeichen zeigen sich subtil und werden im weiteren Verlauf durch neuropsychologische Tests ergänzt. Die neurologische Untersuchung ist für Patientinnen und Patienten in der Regel nicht belastend. Sie erfordert keine Vorbereitung, liefert jedoch wichtige Informationen für die weitere Diagnostik – etwa, ob eine Bildgebung notwendig ist, ob bestimmte Laborwerte erhoben oder ob andere Fachdisziplinen einbezogen werden sollten. Sie ist die körperlich-klinische Grundlage jeder neurologischen Einschätzung und damit ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zur klaren Diagnose und individuellen Therapie.
Die neurologische Untersuchung ist ein zentraler Bestandteil der Diagnostik in unserer Praxis. Sie dient dazu, die Funktion des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven und Muskeln systematisch zu erfassen und Auffälligkeiten einzugrenzen. Dabei stehen einfache, klinisch bewährte Tests im Mittelpunkt, die eine präzise Einschätzung ermöglichen.
DIAGNOSTIK.
NEUROPSYCHOLOGISCHE TESTUNGEN.
Wenn Denken spürbar wird. Die neuropsychologische Testung ist ein zentrales Element der neurologischen Diagnostik – besonders bei Symptomen wie Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen, Wortfindungsproblemen oder veränderten Verhaltensweisen. Während bildgebende Verfahren die Struktur des Gehirns sichtbar machen, erlaubt die neuropsychologische Diagnostik einen differenzierten Einblick in seine Funktionsweise.
In einem ruhigen und geschützten Rahmen erfassen wir mit standardisierten Testverfahren verschiedene kognitive Bereiche – etwa Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, räumliches Denken, Handlungsplanung oder emotionale Steuerung. Die Tests sind so aufgebaut, dass sie unabhängig von Schulbildung oder Berufsausbildung Aussagen über die aktuelle geistige Leistungsfähigkeit ermöglichen. Viele Patient:innen empfinden die Testung als fordernd, aber hilfreich – weil sie erstmals spürbar zeigt, wo genau es hakt, und wo Ressourcen erhalten sind.
Die Auswertung erfolgt durch erfahrene Fachkräfte und wird im Anschluss ausführlich mit Ihnen besprochen. Dabei geht es nicht nur um Zahlen oder Skalen, sondern vor allem um Ihre persönliche Alltagserfahrung: Welche Schwierigkeiten bestehen im Beruf oder im Haushalt? Welche Veränderungen sind Angehörigen aufgefallen? Was lässt sich trainieren, was kompensieren?
In vielen Fällen ist die neuropsychologische Diagnostik ein wichtiger Beitrag zur Früherkennung – etwa bei demenziellen Entwicklungen oder nach Schlaganfall. Aber auch bei funktionellen Beschwerden, post-COVID-Symptomen oder chronischer Erschöpfung liefert sie wertvolle Hinweise.
Je nach Befundlage leiten wir individuelle Empfehlungen ab – etwa für eine gezielte kognitive Therapie, den Einsatz digitaler Hilfsmittel oder den Kontakt zu spezialisierten Kolleg:innen in der Neuropsychologie. Unser Ziel ist, Klarheit zu schaffen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die im Alltag spürbar helfen.
ELEKTROPHYSIOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN.
Wenn Gehirn- und Nervenströme sichtbar werden. Elektrophysiologische Untersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil der neurologischen Diagnostik. Sie ermöglichen es, die Funktion von Nerven, Muskeln und Gehirn präzise zu messen – und zwar dort, wo bildgebende Verfahren wie MRT an ihre Grenzen stoßen. Durch diese Messungen lassen sich Störungen der Reizweiterleitung objektiv erfassen, auch wenn sie äußerlich noch nicht sichtbar sind.
Zu den wichtigsten Verfahren gehört das Elektroenzephalogramm (EEG). Es misst die elektrische Aktivität des Gehirns über Elektroden auf der Kopfhaut. Das EEG spielt eine zentrale Rolle bei der Abklärung von Anfallsleiden (z. B. Epilepsien), Bewusstseinsstörungen oder unklaren Verhaltensveränderungen. Auch bei der Beurteilung von Schlafstörungen oder entzündlichen Hirnerkrankungen liefert es wertvolle Hinweise.
Bei Verdacht auf Nervenschädigungen im Bereich der Arme oder Beine führen wir eine Elektroneurografie (ENG) durch. Hierbei wird die Leitfähigkeit einzelner Nerven gemessen. Diese Untersuchung ist besonders hilfreich bei Symptomen wie Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Muskelschwäche und erlaubt z. B. die Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms oder einer Polyneuropathie.
Die Elektromyografie (EMG) dient der Untersuchung der Muskelaktivität. Mit einer feinen Nadel messen wir die elektrische Aktivität direkt im Muskel. So können wir unterscheiden, ob eine Schwäche durch den Muskel selbst oder durch den versorgenden Nerv verursacht wird – etwa bei Verdacht auf eine Radikulopathie, Muskelerkrankung oder Motoneuronerkrankung.
Auch sogenannte evozierte Potenziale (VEP, AEP, SEP) kommen in unserer Praxis zum Einsatz. Dabei werden Reize – z. B. visuell, auditiv oder sensibel – gesetzt, und die Reaktionszeit des Nervensystems wird gemessen. Diese Verfahren helfen, Leitungsverzögerungen entlang der Sehbahn, Hörbahn oder sensiblen Bahnen frühzeitig zu erkennen, etwa bei Multipler Sklerose.
Alle elektrophysiologischen Untersuchungen erfolgen unter standardisierten Bedingungen, sind in der Regel gut verträglich und geben uns objektive Hinweise auf Ort und Ausmaß einer neurologischen Störung. Sie ergänzen Anamnese, klinische Untersuchung und Bildgebung und tragen entscheidend zur präzisen Diagnosestellung bei.
ULTRASCHALL (SONOGRAPHIE).
Wenn Gefäße ihre Geschichte erzählen. Ultraschalluntersuchungen gehören in der modernen Neurologie zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren – insbesondere, wenn es um die Beurteilung der Blutgefäße geht, die das Gehirn versorgen. Anders als die klassische Bildgebung mit MRT oder CT ermöglichen Ultraschallverfahren eine direkte, dynamische Darstellung von Gefäßen in Echtzeit – schmerzfrei, ohne Strahlenbelastung und direkt in der Praxis durchführbar.
Wir messen dabei die Flussgeschwindigkeit des Blutes, erkennen Engstellen (Stenosen), Verkalkungen (Plaques) oder Veränderungen der Gefäßwand, die auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko hinweisen können. Gerade bei Patientinnen und Patienten mit Schwindel, Sehstörungen, kurzzeitigen Lähmungen oder Sprachstörungen hilft der Ultraschall, die Ursache abzuklären und präventiv zu handeln.
Bei bestimmten Fragestellungen – etwa bei Verdacht auf einen offenen Foramen ovale (PFO) oder Herz-bedingte Emboliequellen – arbeiten wir eng mit kardiologischen Partnerpraxen zusammen, um ergänzende Ultraschalldiagnostik (z. B. Echokardiografie) zu veranlassen.
Die Ultraschalluntersuchung liefert nicht nur wertvolle Hinweise bei akuten Beschwerden, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der Vorsorge: Bei erhöhtem Schlaganfallrisiko, bekannten Gefäßerkrankungen oder familiärer Vorbelastung kann der Duplex-Ultraschall frühzeitig Veränderungen erkennen und zur Einleitung präventiver Maßnahmen beitragen.
Bei bestimmten Fragestellungen – etwa nach einem Unfall, bei akutem Schlaganfall oder bei Kontraindikationen gegen ein MRT – wird eine Computertomografie (CT) eingesetzt. Sie ist schnell verfügbar, besonders geeignet zur Darstellung von Blutungen und Knochenveränderungen und kann bei Notfällen wertvolle Erstinformationen liefern.
Zusätzlich kann bei Bedarf eine MRT der Halswirbelsäule oder des Rückenmarks erfolgen – z. B. bei Lähmungen, Gefühlsstörungen, chronischen Schmerzen oder Verdacht auf eine Spinalkanalstenose. Auch entzündliche Prozesse (z. B. Myelitis), Bandscheibenvorfälle oder Tumoren lassen sich so zuverlässig erkennen.
Bei bestimmten Erkrankungen – etwa Epilepsien, Bewegungsstörungen oder Demenzen – kann eine erweiterte funktionelle Bildgebung (z. B. fMRT, PET oder SPECT) sinnvoll sein. Diese Spezialverfahren werden in Kooperation mit spezialisierten Zentren durchgeführt und erlauben Aussagen über Stoffwechsel, Durchblutung oder Aktivitätsmuster des Gehirns.
In unserer Praxis koordinieren wir die Bildgebung eng mit den kooperierenden radiologischen Praxen. Wir besprechen die Indikation im Detail, vermitteln geeignete Termine und werten die Bilder persönlich aus – stets im Kontext Ihrer Symptome und der weiteren Befunde. Ziel ist es, relevante Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Grundlage für eine gezielte, individuelle Therapie zu schaffen.
LABORUNTERSUCHUNGEN. Wenn Blutwerte Antworten geben. Die Labordiagnostik ergänzt die neurologische Untersuchung um wichtige Hinweise aus dem Inneren des Körpers. Viele neurologische Symptome – etwa Gedächtnisstörungen, Muskelschwäche, Müdigkeit oder Verwirrtheitszustände – können durch systemische Ursachen ausgelöst oder verstärkt werden. Blutuntersuchungen helfen dabei, solche Zusammenhänge frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. |
Je nach Fragestellung veranlassen wir in unserer Praxis eine individuelle Auswahl an Laborwerten. Besonders wichtig sind dabei zum Beispiel Entzündungswerte, um Infektionen oder autoimmune Prozesse im Nervensystem auszuschließen. Auch der Vitaminhaushalt wird häufig überprüft – insbesondere Vitamin B12, Folsäure und Vitamin D, da ein Mangel unter anderem zu Konzentrationsproblemen, Gangunsicherheit oder Gefühlsstörungen führen kann.
Störungen im Stoffwechsel – etwa der Schilddrüse, der Leber oder der Nieren – können ebenfalls neurologische Beschwerden verursachen. Auch Blutzuckerwerte, Elektrolyte oder Hinweise auf chronische Entzündungen geben wertvolle Aufschlüsse. Bei bestimmten Erkrankungen suchen wir gezielt nach Autoantikörpern, die auf eine immunvermittelte Entzündung des Gehirns oder der Nerven hinweisen können.
In speziellen Fällen kann auch eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) notwendig sein – zum Beispiel bei Verdacht auf eine Multiple Sklerose, eine Hirnhautentzündung oder eine neuroborreliosebedingte Nervenschädigung. Die Lumbalpunktion führen wir dann in enger Kooperation mit neurologischen Kliniken durch.