Was ist der Fibromyalgie-Erhebungsbogen? Der Fibromyalgie-Erhebungsbogen ist ein standardisiertes Diagnoseinstrument, das entwickelt wurde, um Symptome und Beschwerden von Menschen mit Verdacht auf Fibromyalgie systematisch zu erfassen. Er basiert auf den Kriterien des American College of Rheumatology (ACR) 2016, die eine Weiterentwicklung der früheren ACR-2010-Kriterien darstellen. Der Bogen berücksichtigt sowohl die Verteilung der Schmerzen im Körper als auch die Schwere der Begleitsymptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme.
Das Ziel des Bogens ist es, die Diagnosestellung zu erleichtern und das Krankheitsbild messbar und nachvollziehbar zu machen – sowohl für Ärztinnen und Ärzte als auch für Patientinnen und Patienten.
Das Ziel des Bogens ist es, die Diagnosestellung zu erleichtern und das Krankheitsbild messbar und nachvollziehbar zu machen – sowohl für Ärztinnen und Ärzte als auch für Patientinnen und Patienten.
Wie ist der Erhebungsbogen aufgebaut? Der Bogen besteht aus zwei Hauptteilen: dem Widespread Pain Index (WPI) und der Symptom Severity Scale (SSS). Beide ergänzen sich, um ein vollständiges Bild der Beschwerden zu vermitteln.
Der Widespread Pain Index erfasst, an welchen Körperstellen in den letzten sieben Tagen Schmerzen bestanden. Insgesamt werden 19 Körperregionen abgefragt, darunter Schultern, Arme, Beine, Rücken, Brust und Kiefer. Für jede schmerzende Region wird ein Punkt vergeben. Der Wert kann zwischen 0 und 19 liegen – je höher der Wert, desto weiter verbreitet sind die Schmerzen.
Die Symptom Severity Scale bewertet die Schwere der Begleitsymptome, die bei Fibromyalgie häufig auftreten. Dazu gehören Erschöpfung (Fatigue), nicht-erholsamer Schlaf und kognitive Einschränkungen, also Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme, die oft als „Fibro-Fog“ bezeichnet werden. Zusätzlich werden andere körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder depressive Symptome berücksichtigt. Die SSS-Werte reichen von 0 bis 12, wobei höhere Werte auf eine stärkere Symptomlast hinweisen.
Der Widespread Pain Index erfasst, an welchen Körperstellen in den letzten sieben Tagen Schmerzen bestanden. Insgesamt werden 19 Körperregionen abgefragt, darunter Schultern, Arme, Beine, Rücken, Brust und Kiefer. Für jede schmerzende Region wird ein Punkt vergeben. Der Wert kann zwischen 0 und 19 liegen – je höher der Wert, desto weiter verbreitet sind die Schmerzen.
Die Symptom Severity Scale bewertet die Schwere der Begleitsymptome, die bei Fibromyalgie häufig auftreten. Dazu gehören Erschöpfung (Fatigue), nicht-erholsamer Schlaf und kognitive Einschränkungen, also Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme, die oft als „Fibro-Fog“ bezeichnet werden. Zusätzlich werden andere körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder depressive Symptome berücksichtigt. Die SSS-Werte reichen von 0 bis 12, wobei höhere Werte auf eine stärkere Symptomlast hinweisen.
Wann spricht man von einer Fibromyalgie?
Eine Fibromyalgie-Diagnose wird gestellt, wenn bestimmte Kombinationen von WPI- und SSS-Werten erreicht werden. Die Kriterien lauten: Ein WPI von 7 oder mehr zusammen mit einer SSS von 5 oder mehr, oder alternativ ein WPI zwischen 4 und 6 bei einer SSS von 9 oder mehr. Die Beschwerden müssen seit mindestens drei Monaten bestehen und dürfen nicht besser durch eine andere Erkrankung erklärt werden. Diese Kriterien machen die Diagnose klar nachvollziehbar und ermöglichen eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Patientinnen und Patienten.
Eine Fibromyalgie-Diagnose wird gestellt, wenn bestimmte Kombinationen von WPI- und SSS-Werten erreicht werden. Die Kriterien lauten: Ein WPI von 7 oder mehr zusammen mit einer SSS von 5 oder mehr, oder alternativ ein WPI zwischen 4 und 6 bei einer SSS von 9 oder mehr. Die Beschwerden müssen seit mindestens drei Monaten bestehen und dürfen nicht besser durch eine andere Erkrankung erklärt werden. Diese Kriterien machen die Diagnose klar nachvollziehbar und ermöglichen eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Patientinnen und Patienten.
Warum wurde der Bogen entwickelt?
Frühere Diagnosemodelle, etwa die ACR-1990-Kriterien, verlangten die Untersuchung sogenannter Tender Points, also druckempfindlicher Körperstellen. Diese Methode war jedoch ungenau und schwer reproduzierbar. Die neueren ACR-2010- und 2016-Kriterien verzichten auf diese Druckpunkte. Stattdessen wird der Fokus auf das gelegt, was die Betroffenen selbst erleben: wo der Schmerz auftritt, wie stark er ist und wie er mit Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen zusammenhängt. Damit berücksichtigt der Erhebungsbogen die Vielfalt der Symptome und spiegelt die Realität der Erkrankung besser wider. Er ist sowohl in der ärztlichen Praxis als auch in der klinischen Forschung weltweit etabliert.
Frühere Diagnosemodelle, etwa die ACR-1990-Kriterien, verlangten die Untersuchung sogenannter Tender Points, also druckempfindlicher Körperstellen. Diese Methode war jedoch ungenau und schwer reproduzierbar. Die neueren ACR-2010- und 2016-Kriterien verzichten auf diese Druckpunkte. Stattdessen wird der Fokus auf das gelegt, was die Betroffenen selbst erleben: wo der Schmerz auftritt, wie stark er ist und wie er mit Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen zusammenhängt. Damit berücksichtigt der Erhebungsbogen die Vielfalt der Symptome und spiegelt die Realität der Erkrankung besser wider. Er ist sowohl in der ärztlichen Praxis als auch in der klinischen Forschung weltweit etabliert.
Welche zusätzlichen Informationen werden erhoben? Neben der reinen Schmerzverteilung und Symptomschwere kann der Bogen um Fragen erweitert werden, die die Lebensqualität, die körperliche Funktionsfähigkeit und das psychische Befinden erfassen. Dies hilft Ärztinnen und Ärzten, das gesamte Krankheitsbild zu verstehen und die Behandlung individuell anzupassen. Auch der Verlauf lässt sich so dokumentieren: Ein veränderter WPI- oder SSS-Wert über die Zeit zeigt, ob eine Therapie wirkt oder die Beschwerden zunehmen.
Wozu dient der Erhebungsbogen im Praxisalltag? Der Fibromyalgie-Erhebungsbogen unterstützt uns in der neurologischen Praxis in Willich in mehreren Punkten. Er erleichtert die Diagnosestellung, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit unspezifischen chronischen Schmerzen. Er dient der Symptombewertung, indem er zeigt, wie stark die Erkrankung das tägliche Leben beeinflusst. Und er ist ein Werkzeug der Therapieplanung, da er hilft, Prioritäten zu setzen – etwa zwischen Schmerzreduktion, Schlafverbesserung oder Stressbewältigung. Darüber hinaus ermöglicht er eine objektivere Kommunikation zwischen Arzt und Patient: Anhand der Werte lassen sich Therapieerfolge besser sichtbar machen und Rückschritte frühzeitig erkennen.
Welche Vorteile haben die ACR-2016-Kriterien gegenüber älteren Modellen? Der wichtigste Fortschritt besteht darin, dass keine körperliche Druckpunkt-Untersuchung mehr erforderlich ist. Stattdessen stehen Selbstauskunft und Symptomprofil im Mittelpunkt, was die Diagnostik praxisnäher und patientenfreundlicher macht. Die Einbeziehung von Begleitsymptomen wie Erschöpfung, Schlafproblemen und kognitiven Störungen trägt zu einer umfassenderen Bewertung bei. Zudem sind die ACR-2016-Kriterien flexibel: Sie können in der täglichen Praxis, in spezialisierten Schmerzambulanzen und auch in wissenschaftlichen Studien gleichermaßen eingesetzt werden.
Was sagt das Ergebnis aus und wie wird es verwendet? Ein hoher WPI- und SSS-Wert deutet auf eine ausgeprägte Symptomlast hin. Dies bedeutet nicht zwingend, dass die Erkrankung „schlimmer“ geworden ist, sondern dass derzeit mehr Bereiche des Körpers betroffen sind oder die Erschöpfung stärker ausgeprägt ist. Die Ergebnisse helfen, Therapien gezielter zu planen, Fortschritte zu dokumentieren und Patientinnen und Patienten aktiv in den Behandlungsprozess einzubeziehen. Viele Kliniken und Schmerzpraxen nutzen den Bogen auch, um im Verlauf objektive Vergleichswerte zu erhalten – ein wichtiger Schritt zu einer individualisierten Therapie.
Was sollten Patientinnen und Patienten wissen? Der Fibromyalgie-Erhebungsbogen ist kein Test, den man „besteht“ oder „nicht besteht“. Er ist ein Hilfsmittel, um die eigenen Beschwerden besser zu verstehen und gemeinsam mit dem Behandlungsteam den passenden Weg zu finden.Die Werte aus WPI und SSS sind Momentaufnahmen, die sich im Verlauf verändern können. Sie zeigen, wie der Körper auf Belastung, Bewegung, Schlaf und Stress reagiert.
Je besser Patientinnen und Patienten ihre Symptome beobachten und mitteilen können, desto gezielter lässt sich die Behandlung gestalten.Der Erhebungsbogen hilft dabei, die Sprache des Körpers in messbare Zahlen zu übersetzen – als Grundlage für eine verständnisvolle, gemeinsame Therapieentscheidung.
Je besser Patientinnen und Patienten ihre Symptome beobachten und mitteilen können, desto gezielter lässt sich die Behandlung gestalten.Der Erhebungsbogen hilft dabei, die Sprache des Körpers in messbare Zahlen zu übersetzen – als Grundlage für eine verständnisvolle, gemeinsame Therapieentscheidung.
Zusammenfassung: Der Fibromyalgie-Erhebungsbogen nach ACR 2016 ist ein modernes, patientenorientiertes Diagnose- und Verlaufsinstrument. Er kombiniert die Verteilung der Schmerzen (WPI) mit der Schwere der Begleitsymptome (SSS) und ermöglicht eine präzise, nachvollziehbare und empathische Bewertung der Erkrankung. Sein größter Nutzen liegt darin, Ärztinnen, Therapeuten und Patientinnen eine gemeinsame Grundlage zu bieten – für Verständnis, Transparenz und eine individuell angepasste Behandlung des Fibromyalgiesyndroms.