Wenn die Kopfschmerzmedikamente selbst zum Problem werden.
Was ist ein medikamenteninduzierter Kopfschmerz? Der medikamenteninduzierte Kopfschmerz entsteht, wenn Schmerz- oder Migränemittel zu häufig eingenommen werden. Ursprünglich helfen diese Medikamente gut gegen Migräne oder Spannungskopfschmerz. Werden sie aber über längere Zeit zu oft verwendet, kann sich der Körper daran „gewöhnen“. Die Folge: Die Kopfschmerzen treten immer häufiger auf, manchmal sogar täglich – und die Medikamente wirken immer schlechter.
Man spricht dann von einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz, also einem Kopfschmerz, der durch die Medikamente selbst verursacht oder unterhalten wird.
Wie kommt es dazu?
Wer ist besonders gefährdet?
Welche Beschwerden treten auf?
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose wird gestellt, wenn Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat auftreten und regelmäßig Schmerz- oder Migränemittel eingenommen werden.
Entscheidend ist die genaue Schilderung der Einnahmegewohnheiten. Ein Kopfschmerzkalender ist dabei sehr hilfreich, weil er zeigt, an wie vielen Tagen Medikamente genommen werden und wie stark die Schmerzen sind. Zur Sicherheit prüft der Arzt, ob andere Ursachen ausgeschlossen werden müssen, etwa durch eine neurologische Untersuchung oder – bei besonderen Auffälligkeiten – eine Bildgebung.
Wie wird der medikamenteninduzierte Kopfschmerz behandelt?
Der wichtigste Schritt ist, die übermäßig eingenommenen Medikamente abzusetzen.
Das klingt einfach, ist aber anfangs oft schwierig, weil sich die Kopfschmerzen in den ersten Tagen noch verstärken können. Diese Phase nennt man Entzugsphase. Sie dauert meist nur wenige Tage bis zwei Wochen. Danach bessern sich die Beschwerden deutlich.
Je nach Medikament erfolgt der Entzug plötzlich oder schrittweise:
Analgetika und Triptane können meist sofort abgesetzt werden, bei Opioiden oder Kombinationspräparaten sollte dies unter ärztlicher Begleitung erfolgen, um Entzugssymptome zu vermeiden. Während des Entzugs werden unterstützende Maßnahmen eingesetzt: ausreichende Flüssigkeitszufuhr, viel Ruhe, Medikamente gegen Übelkeit, und bei Bedarf eine kurzzeitige Behandlung mit Kortison oder Beruhigungsmitteln. In manchen Fällen, insbesondere bei starkem Medikamentengebrauch oder psychischer Belastung, kann ein stationärer Entzug sinnvoll sein, um den Prozess unter ärztlicher Aufsicht zu begleiten.
Wie geht es nach dem Entzug weiter?
Wie ist die Prognose?
Was Sie selbst tun können
Zusammenfassung
FACHGESELLSCHAFTEN UND LEITLINIEN
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG)
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
WICHTIGE FORMULARE:
Kopfschmerzfragebogen
DMKG Kopfschmerzkalender
SELBSTHILFE ORGANISATIONEN:
Deutsche Schmerzliga e. V.
SchmerzLOS e. V.