NEUROLOGIE MIT HERZ
Modern. Ganzheitlich. Einfühlsam.


Was ist der Test?
Der Visuelle Kurzzeitgedächtnistest prüft die Fähigkeit, visuelle Informationen – also Formen, Muster oder Bilder – für kurze Zeit zu speichern, zu verarbeiten und wiederzugeben. Damit wird ein zentraler Bestandteil der kognitiven Leistungsfähigkeit erfasst, der bei vielen neurologischen Erkrankungen beeinträchtigt sein kann. Dazu zählen unter anderem Schlaganfälle, Demenzen, Schädel-Hirn-Traumata, Long-COVID, Fatigue-Syndrome, Epilepsien oder Aufmerksamkeitsstörungen. Der Test erfasst insbesondere das visuell-räumliche Gedächtnis und damit jene Funktionen, die für Orientierung, Konzentration und das Erkennen visueller Muster wichtig sind.

Wie läuft der Test ab?
Der Test besteht aus mehreren Teilaufgaben, bei denen Sie sich einfache geometrische Figuren, Anordnungen von Symbolen oder kleine Bilder merken und anschließend aus dem Gedächtnis wiedergeben sollen. Zunächst werden Ihnen Figuren kurz gezeigt, die Sie anschließend möglichst genau nachzeichnen. Danach folgen Aufgaben, bei denen Sie sich Muster aus Punkten oder Feldern merken und diese auf einem leeren Raster reproduzieren. Schließlich werden Ihnen bekannte und neue Bilder gezeigt, und Sie geben an, welche Sie wiedererkennen. Die Aufgaben sind leicht verständlich und erfordern keine speziellen Vorkenntnisse oder technischen Fähigkeiten. Der Untersucher achtet während der Durchführung auf eine ruhige Umgebung und eine gleichmäßige Zeitvorgabe, um verlässliche Ergebnisse zu gewährleisten.

Wie wird das Ergebnis beurteilt?
Die Auswertung erfolgt anhand von Punktwerten, die je nach Richtigkeit und Vollständigkeit der Wiedergabe vergeben werden. Bewertet werden unter anderem Formtreue, Anordnung, Proportionen und Wiedererkennungsleistung. Die Ergebnisse der einzelnen Teilaufgaben werden kombiniert, um ein Gesamtbild Ihrer visuellen Merkfähigkeit zu erhalten. Ein normaler Befund zeigt, dass das visuelle Kurzzeitgedächtnis intakt ist. Abweichungen können Hinweise auf eine Störung der visuellen Informationsverarbeitung, eine Aufmerksamkeitsproblematik oder eine Gedächtnisschwäche geben. In unserer neurologischen Praxis in Willich werden die Resultate in den Gesamtkontext Ihrer klinischen Symptomatik eingeordnet, um gezielte Empfehlungen für Diagnostik, Verlaufskontrolle oder Therapieplanung zu ermöglichen.

Wie lange dauert der Test?
Die Durchführung des Visuellen Kurzzeitgedächtnistests dauert in der Regel etwa 15 bis 25 Minuten, abhängig von Konzentration, Geschwindigkeit und eventuellen Pausen. Der Test kann sowohl auf Papier als auch digital (z. B. auf einem Tablet) durchgeführt werden und ist damit flexibel in den Praxisalltag integrierbar.

Welche Vorteile hat der Test?
Der Test ist leicht verständlich, schnell durchführbar und erfordert keine speziellen technischen Hilfsmittel. Er ermöglicht eine präzise Einschätzung des visuellen Kurzzeitgedächtnisses und trägt dazu bei, subtile Störungen frühzeitig zu erkennen. Da die Eigenversion lizenzfrei und auf klinische Bedürfnisse abgestimmt ist, kann sie individuell an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. In der neurologischen Praxis in Willich wird der Test regelmäßig eingesetzt, um sowohl die Erstdiagnostik als auch Verlaufskontrollen bei Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen zu unterstützen.

Welche Grenzen hat der Test?
Wie jeder neuropsychologische Einzeltest erfasst auch dieser nur einen Teilaspekt der kognitiven Leistungsfähigkeit. Der Visuelle Kurzzeitgedächtnistest ersetzt daher keine umfassende neuropsychologische Untersuchung, sondern ergänzt sie. Faktoren wie Müdigkeit, Sehschwäche oder mangelnde Motivation können das Ergebnis beeinflussen. Auch emotionale Belastungen oder Konzentrationsstörungen können zu einer vorübergehenden Leistungsminderung führen. Die Testergebnisse sollten daher stets im Zusammenhang mit weiteren Befunden und der klinischen Gesamtsituation interpretiert werden.