NEUROLOGIE MIT HERZ
Modern. Ganzheitlich. Einfühlsam.

In unserer neurologischen Praxis in Willich berichten manche Patientinnen und Patienten über ein spezielles Schwindelgefühl, das sie mit der Bewegung eines Fahrstuhls vergleichen: ein plötzliches Absinken, Anheben oder ein Gefühl, „in den Boden gezogen“ zu werden. Dieses Symptom tritt häufig anfallsartig auf und kann sehr beunruhigend sein, auch wenn es meist nur kurz anhält.

Bedeutung und mögliche Ursachen
Der Fahrstuhlschwindel gehört zu den vestibulären Schwindelformen und entsteht häufig durch Störungen im Gleichgewichtsorgan oder in der zentralen Verarbeitung der Gleichgewichtsinformationen. Er kann im Rahmen von Migräne, bei Durchblutungsstörungen im Hirnstamm oder Kleinhirn, bei funktionellen Schwindelsyndromen oder nach Erkrankungen des Innenohrs auftreten. In vielen Fällen mischt sich der Fahrstuhlschwindel mit anderen Schwindelarten, sodass die genaue Einordnung wichtig ist.

Warnzeichen bei Fahrstuhlschwindel
Alarmsignale sind plötzlich auftretender Fahrstuhlschwindel, der mit weiteren neurologischen Symptomen wie Sehstörungen, Sprachstörungen, Lähmungen oder Gangunsicherheit verbunden ist. Auch anhaltende Attacken, zunehmende Häufigkeit der Episoden oder ein Auftreten im Zusammenhang mit Bewusstseinsstörungen sind Warnzeichen, die sofort abgeklärt werden sollten.

Diagnostik in unserer Praxis
Die Abklärung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch über Art, Dauer und Begleitsymptome des Schwindels sowie einer gründlichen neurologischen Untersuchung. Ergänzend können Gleichgewichtstests, bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie oder Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden Gefäße notwendig sein. Bei unklarer Ursache ziehen wir gegebenenfalls auch die Expertise von HNO-Ärztinnen und -Ärzten hinzu.

Behandlung und Therapieziele
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bei vestibulären Störungen kommen Gleichgewichtstraining, spezielle Lagerungsübungen und medikamentöse Therapien infrage. Liegt eine Migräne als Auslöser vor, stehen Migränetherapien und vorbeugende Maßnahmen im Vordergrund. Bei funktionellen Ursachen helfen Aufklärung, Verhaltenstraining und Entspannungsverfahren. Unser Ziel ist es, die Häufigkeit und Intensität der Schwindelattacken zu verringern, die Sicherheit im Alltag zu stärken und die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten spürbar zu verbessern.


NEUROLOGIE

Schwindel ist eines der häufigsten Symptome in der neurologischen Praxis. Betroffene beschreiben Drehschwindel, Schwankschwindel oder eine allgemeine Unsicherheit im Gleichgewicht. Häufig handelt es sich um gutartige Ursachen wie den Lagerungsschwindel oder Kreislaufprobleme. Dennoch kann Schwindel auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen, etwa Durchblutungsstörungen des Gehirns, Entzündungen, Migräne oder selten Tumorerkrankungen. Die Aufgabe der Neurologie ist es daher, die Ursache präzise zu unterscheiden und akute Gefahren wie Schlaganfälle nicht zu übersehen.

NEUROREHABILITATION

In der Neurorehabilitation spielt Schwindel eine besondere Rolle, da er die Mobilität, die Teilhabe am Alltag und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten erheblich beeinträchtigen kann. Nach Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Traumata oder Erkrankungen des Gleichgewichtssystems führt Schwindel oft zu Sturzangst und Bewegungseinschränkungen. Durch gezielte Therapien wie Gleichgewichtstraining, Physiotherapie und vestibuläre Übungen lässt sich die Stand- und Gangsicherheit deutlich verbessern, was die Selbstständigkeit und Lebensqualität fördert.

NEUROPALLIATION

In der palliativen Versorgung neurologischer Patientinnen und Patienten kann Schwindel sowohl durch die Grunderkrankung als auch durch Begleitmedikamente verursacht sein. Er schränkt die Lebensqualität ein, verstärkt Unsicherheiten und kann zu Stürzen führen. Ziel der Neuropalliation ist daher vor allem die Linderung der Beschwerden, etwa durch Anpassung der Medikation, durch Stabilisierung der Kreislaufsituation oder durch unterstützende Hilfsmittel, um die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.

NEUROPSYCHOLOGIE

Schwindel hat nicht nur körperliche, sondern auch psychologische Dimensionen. Wiederkehrende Schwindelattacken können Angstzustände, Vermeidungsverhalten und Einschränkungen der sozialen Teilhabe verursachen. Auch Konzentration und Aufmerksamkeit leiden häufig unter der ständigen Unsicherheit. In der neuropsychologischen Begleitung geht es darum, den Umgang mit der Symptomatik zu erleichtern, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und durch Entspannungs- oder Verhaltenstechniken die Belastung durch den Schwindel zu reduzieren.