In unserer neurologischen Praxis in Willich gehören Bewusstseinsstörungen und epileptische Anfälle zu den Symptomen, die besonders eindrücklich und beängstigend erlebt werden. Sie treten oft plötzlich auf und sind für die Betroffenen wie auch für Angehörige mit großer Unsicherheit verbunden.
Bedeutung und mögliche Ursachen: Epileptische Anfälle entstehen durch vorübergehende Störungen der elektrischen Aktivität im Gehirn. Sie können sich sehr unterschiedlich äußern – von kurzen Aussetzern des Bewusstseins bis hin zu generalisierten Krampfanfällen mit Sturz, Zuckungen und Bewusstlosigkeit. Bewusstseinsstörungen können außerdem viele andere Ursachen haben, etwa Durchblutungsstörungen, Herzrhythmusstörungen, Infektionen, Stoffwechselprobleme oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Wichtig ist die genaue Abklärung, ob es sich um eine Epilepsie handelt oder ob die Störung Ausdruck einer anderen Erkrankung ist.
Warnzeichen bei epileptischen Anfällen und Bewusstseinsstörungen: Besonders ernst zu nehmen sind erstmalig auftretende epileptische Anfälle, plötzliche Bewusstlosigkeiten ohne erkennbare Ursache, Anfälle mit längerem Bewusstseinsverlust oder wiederholte Ereignisse in kurzer Zeit. Wenn ein Anfall ungewöhnlich lange anhält oder sich mehrere Anfälle direkt hintereinander ereignen, spricht man von einem Status epilepticus – dies ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert.
Diagnostik in unserer Praxis: Die Abklärung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch, bei dem auch Beobachtungen von Angehörigen wertvoll sind. Eine neurologische Untersuchung wird durch technische Verfahren ergänzt. Dazu gehören ein Elektroenzephalogramm (EEG), das die Hirnströme aufzeichnen kann, sowie eine Magnetresonanztomographie oder andere Bildgebungsverfahren, um strukturelle Ursachen im Gehirn auszuschließen. Blutuntersuchungen und kardiologische Abklärungen können zusätzliche Hinweise auf mögliche Auslöser geben.
Behandlung und Therapieziele: Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Bewusstseinsstörungen oder Anfälle. Bei Epilepsien stehen wirksame Medikamente zur Verfügung, die in den meisten Fällen eine gute Anfallskontrolle ermöglichen. Ergänzend spielen Lebensstilmaßnahmen eine Rolle, etwa regelmäßiger Schlaf, Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum und das Vermeiden bestimmter Auslöser. Bei anderen Ursachen wie Durchblutungsstörungen, Stoffwechselproblemen oder Medikamentennebenwirkungen ist eine gezielte Behandlung der Grunderkrankung erforderlich. Unser Ziel ist es, das Risiko für weitere Anfälle oder Bewusstseinsstörungen zu senken, Sicherheit im Alltag zu schaffen und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.
NEUROLOGIE
Bewusstseinsstörungen und epileptische Anfälle sind eindrückliche Symptome, die Patientinnen und Patienten oft akut und unvermittelt erleben. Ein epileptischer Anfall kann mit Zuckungen, Verkrampfungen, Bewusstseinsverlust oder unwillkürlichen Bewegungen einhergehen, während andere Anfallsformen nur kurze Aussetzer des Bewusstseins verursachen. Bewusstseinsstörungen können außerdem durch Durchblutungs-störungen, Entzündungen, Stoffwechselprobleme oder Medikamentenwirkungen hervorgerufen werden. In der Neurologie steht die genaue Abklärung der Ursache im Vordergrund, um zu unterscheiden, ob es sich um eine Epilepsie, eine einmalige Reaktion auf eine andere Erkrankung oder um eine ganz andere Störung handelt.
NEUROREHABILITATION
In der Neurorehabilitation spielen Anfälle und Bewusstseinsstörungen vor allem nach Schädel-Hirn-Traumata, Schlaganfällen oder Operationen eine Rolle. Sie können den Rehabilitationsprozess erheblich erschweren, da sie Trainingszeiten einschränken und das Sicherheitsgefühl der Betroffenen beeinträchtigen. Ein wichtiges Ziel ist es, durch eine gezielte medikamentöse Einstellung die Anfallsfrequenz zu senken und gleichzeitig die Teilnahme an Therapieprogrammen zu ermöglichen. Ebenso entscheidend ist die Schulung von Patientinnen, Patienten und Angehörigen im Umgang mit Anfällen, um Ängste abzubauen und die Selbstständigkeit zu fördern.
NEUROPALLIATION
In der Neuropalliation geht es weniger um die vollständige Kontrolle der Anfälle als vielmehr um die größtmögliche Symptomlinderung und Sicherheit. Epileptische Anfälle können im Verlauf von Tumorerkrankungen, degenerativen oder entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems auftreten. Ziel ist hier, das Risiko für belastende Anfälle durch eine angepasste Medikation zu verringern und gleichzeitig die Lebensqualität so wenig wie möglich durch Nebenwirkungen einzuschränken. Auch die Begleitung und Entlastung von Angehörigen spielt in dieser Phase eine zentrale Rolle.
Anfälle und Bewusstseinsstörungen wirken sich oft auch auf die seelische und kognitive Ebene aus. Viele Patientinnen und Patienten leiden unter Konzentrationsproblemen, Gedächtnisschwierigkeiten oder einer erhöhten psychischen Belastung durch die Unberechenbarkeit der Anfälle. Hinzu kommen nicht selten Ängste oder depressive Verstimmungen. Die neuropsychologische Unterstützung hilft, mit diesen Belastungen umzugehen, Strategien für den Alltag zu entwickeln und die Lebensqualität trotz der Erkrankung zu verbessern.