In unserer neurologischen Praxis in Willich schildern viele Patientinnen und Patienten stechende Schmerzen. Sie beschreiben ein plötzliches, punktuelles Schmerzempfinden, das wie „ein Messerstich“ oder „Nadelstich“ wahrgenommen wird. Die Beschwerden können einmalig, wiederholt oder dauerhaft auftreten und werden häufig als besonders scharf und unangenehm erlebt. Stechende Schmerzen treten sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung auf und führen oft zu Verunsicherung.
Bedeutung und mögliche Ursachen
Stechende Schmerzen können verschiedene Ursachen haben. Neurologisch treten sie häufig im Rahmen von Neuralgien (z. B. Trigeminusneuralgie) oder Nervenwurzelreizungen auf. Auch Bandscheibenvorfälle, Polyneuropathien oder postherpetische Neuralgien können stechende Beschwerden verursachen. In manchen Fällen sind sie Ausdruck von Gefäßerkrankungen, entzündlichen Prozessen oder funktionellen Schmerzsyndromen. Entscheidend ist die genaue Abklärung, da ähnliche Empfindungen bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen auftreten können.
Warnzeichen bei stechenden Schmerzen
Alarmsignale sind plötzlich neu auftretende, sehr starke stechende Schmerzen, die mit weiteren Symptomen wie Lähmungen, Taubheitsgefühlen, Sprach- oder Sehstörungen einhergehen. Auch anhaltende stechende Schmerzen bei bekannter Tumorerkrankung oder Schmerzen, die sich trotz Behandlung rasch verschlimmern, sind Warnzeichen, die sofort abgeklärt werden müssen.
Diagnostik in unserer Praxis
Die Abklärung beginnt mit einer genauen Schilderung von Lokalisation, Häufigkeit, Intensität und möglichen Auslösern der Schmerzen. Eine gründliche neurologische Untersuchung folgt, ergänzt durch bildgebende Verfahren (z. B. Magnetresonanztomographie) und elektrophysiologische Tests, um die Funktion einzelner Nerven zu überprüfen. Laboruntersuchungen können bei Verdacht auf entzündliche oder systemische Ursachen hilfreich sein.
Behandlung und Therapieziele
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bei Neuralgien oder neuropathischen Schmerzen stehen spezielle Medikamente im Vordergrund, die die Übererregbarkeit der Nerven dämpfen. Bei Bandscheibenerkrankungen oder Nervenwurzelreizungen können zusätzlich Physiotherapie, Infiltrationen oder in bestimmten Fällen operative Eingriffe notwendig sein. Bei entzündlichen Ursachen erfolgt eine gezielte Therapie der Grunderkrankung. Unser Ziel ist es, die stechenden Schmerzen wirksam zu lindern, die Funktionalität wiederherzustellen und die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.
NEUROLOGIE
In der Neurologie stehen Bewegungsstörungen wie Parkinson-Syndrome, Tremor, Dystonien oder choreatische Bewegungen im Vordergrund. Sie sind häufig chronisch-progrediente Erkrankungen, die das motorische System betreffen und mit Einschränkungen der Beweglichkeit, der Selbstständigkeit und der Lebensqualität einhergehen. Die neurologische Aufgabe besteht darin, die Ursache genau zu diagnostizieren, eine wirksame medikamentöse oder interventionelle Therapie einzuleiten und den Krankheitsverlauf eng zu begleiten.
NEUROREHABILITATION
In der Neurorehabilitation ist das Ziel, trotz bestehender Bewegungsstörungen die größtmögliche Selbstständigkeit und Teilhabe am Alltag zu ermöglichen. Nach Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Traumata oder bei chronischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson werden gezielte Trainingsprogramme, Physiotherapie, Ergotherapie und Hilfsmittelversorgung eingesetzt. Durch kontinuierliches Üben können Bewegungsabläufe verbessert, Sturzrisiken reduziert und motorische Reserven bestmöglich genutzt werden.
NEUROPALLIATION
In der Neuropalliation steht die Linderung belastender Symptome im Vordergrund. Bewegungsstörungen können in fortgeschrittenen Krankheitsstadien zu starken Einschränkungen führen, die mit Schmerzen, Kontrakturen, Schluckstörungen oder Kommunikationsproblemen verbunden sind. Hier gilt es, durch eine angepasste Medikation, durch unterstützende Therapien und durch palliative Begleitung die Lebensqualität zu bewahren und die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Auch die Entlastung von Angehörigen spielt eine wichtige Rolle.
Bewegungsstörungen wirken sich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und kognitiv aus. Häufig treten Begleiterscheinungen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebsminderung, depressive Verstimmungen oder Angst vor Kontrollverlust auf. Die neuropsychologische Begleitung unterstützt Patientinnen und Patienten dabei, mit den Veränderungen umzugehen, Strategien zur Krankheitsbewältigung zu entwickeln und trotz Einschränkungen möglichst aktiv am sozialen Leben teilzunehmen.